Joerg Hutter

 

Newsletter 01 )
 Neues zum Thema auf meiner Homepage Dezember 2003 
In dieser Ausgabe
  • Neues auf meiner Homepage
  • Neue Pics vom B.O.B. Festival
  • Karl G.: schwul und verfolgt
  • Schwule Nazis im Internet
  • Diskussionsforum

  • Hallo (Abonnentin/Abonnent),

    nun beglücke ich auch Dich mit meinem ersten elektronischen Newsletter. Dies liegt vielleicht daran, dass ich mit dir schon einmal zum Thema korrespondiert habe oder Du Dich bereits auf meiner Seite in meiner "Signup-Box" eingetragen hast. Da ich keinen behelligen will, besteht natürlich jederzeit die Möglichkeit, sich am Ende des Newsletters aus der Liste auszutragen. Dazu musst Du einfach den "SafeUnsubscribe" Link benutzen. Aber vielleicht findest Du meine Informationen ja auch interessant ...

    Neues auf meiner Homepage Bild Joerg Hutter

    Neue Seiten (oder deren Übersetzung ins Englische) sowie neue Links liste ich regelmäßig auf meiner Willkommenseite. Ideen und Vorschläge, weitere Seiten zu verlinken, sind sehr willkommen: ob nun Punk- Bands, schwule Informationsseiten, Seiten über den Nationalsozialismus oder andere. Jede/r Leser/in kann Vorschläge machen.

    Letzte Woche beispielsweise habe ich die folgenden Links gesetzt: Roughcast: Nordic Emo Hardcore aus Bremerhaven; The Vaders, 77er Punkrock aus Ibbenbüren; invertito, Jahrbuch für die Geschichte der Homosexualitäten und das Newsportal des Kölner Schwulen- und Lesbenzentrums Schulz.

    Neue Links zu Punk-Bands hier ...  »

    Neue Pics vom B.O.B. Festival
    Das dritte B.O.B. Festival (Bremen - Oakland - Bath) 2003 markiert mit Sicherheit einen Höhepunkt der Events innerhalb der Bremer Punkszene. In der Kesselhalle des Kulturzentrums Schlachthof versammelten sich am 15. und 16. August 2003 insgesamt zehn Punk-Bands mit ihrem Publikum.

    Dieses Konzert haben die beiden Veranstalter Change Musik und Friesencrew gemeinsam organisiert. Zu den Bands zählten im einzelnen: P.A.I.N. (Oakland), Tiny Elvis (Bath), Everything must go (Oakland), Strychnine (Oakland), Korrupt (Bremen), Shakin Nasties (Bremen), Eccentrics (Bath), Aggra Makabra (Bremen), Restarts (London) und Human Alert (Amtersdam).

    Ich bitte um Nachsicht, wenn ich noch nicht alle B.O.B. Festival Bands verlinkt habe. Die Gruppen stehen aber auf meiner 'To-Do-Liste'. Pic: Strychnine auf dem Bremer B.O.B. Festival

    Neu auf meiner Webseite hinzu gekommen sind Bilder von Strychnine aus Oakland (rechts) und von Restarts aus London. Wer also noch Bilder zur Verfügung stellen kann, sollte sich bei mir melden.

    Mehr Bilder hier ... »

    Karl G.: schwul und verfolgt
    Pic: Karl Gorath vor der Bremerhavener Kriminalpolizei Am 18. März diesen Jahres ist Karl Gorath gestorben. Der Neunzigjährige war einer der letzten Zeitzeugen, die Nazis und bundesdeutsche Justiz wegen ihrer Homosexualität verfolgt und gedemütigt haben. Zu seinen Lebzeiten gab er mir eine Vollmacht, nach seinem Tod die noch vorhandenen Zeugnisse (Akten, Fotos etc.) zu finden und auszuwerten.

    Die Suche nach den Akten ist bislang außerordentlich erfolgreich verlaufen. Derzeit liegen mir die Akten zu der ersten Verurteilung 1934 und die Urteile von 1939 und 1940 vollständig vor. Die Strafakte von 1939/40 (Zuchthaus Celle) belegt zudem eindruckvoll, wie homosexuelle Häftlinge nach Verbüßung der Haft in "polizeiliche Vorbeugungshaft" genommen wurden. Diese bürokratische Floskel umschreibt die Einweisung in ein Konzentrationslager.

    Nach negativem Gutachten der Haftanstalt ("die Anordnung einer polizeilichen Auflage könnte den Gorath nur zum Vorteil gereichen") hieß es am 18.12.1942 polizeilicher Sammeltransport in das Polizeigefängnis Bremen-Ostertor. Von dort ging es dann weiter in das KZ Neuengamme. Pic: Karl Gorath im KZ Auschwitz

    Weil sich Karl Gorath in seiner Funktion als "reichsdeutscher Häftling" weigerte, die russischen Kriegsgefangenen verhungern zu lassen, folgte am 1. Juni 1943 Straftransport nach Auschwitz, wo das zweite Bild entstand. Nach Räumung des Lagers im Januar 1945 deportierte die SS die Häftlinge in das KZ Mauthausen, wo Karl Gorath Anfang Mai 1945 befreit wurde. Zurück in Bremerhaven verurteilte ihn der selbe Richter 1947 erneut (Höchststrafe). Diese Haftstrafe verbüsste er in der Strafanstalt Bremen Oslebshausen bis zum 11. April 1951 (diese Akte fehlt mir noch). Zwei Anträge auf Entschädigung scheiterten in den 1950er Jahren (weil die Verfolgung nicht als politisch galt), wie eine Wiedergutmachungsakte belegt. Aus dem selben Grund verliert Karl Gorath 1980 vor dem Bremer Sozialgericht einen Prozeß (zwei Akten) gegen die Bundesversicherungsanstalt (KZ- und Strafhaft werden bei der Bemessung der Rente als Fehlzeiten gewertet). Diese Kontinuität der Verfolgung werde ich in einem Artikel dokumentieren. Wer Ideen hat, wo ich den veröffentlichen kann, möge mir Tipps geben.

    Die Kurzfassung dieses Schicksals hier in einem Zeitungsartikel »

    Schwule Nazis im Internet
    Pic: Gay Nazis im Internet Ich wollte es am Anfang nicht wahrhaben, aber: schwule Nazis haben meine Seite ins Visier genommen. Dass die existieren, ist mir zwar bekannt, aber als der erste Eintrag in meinem Gästebuch erschien (Welcome to the new world order), war mir schlagartig klar, dass sich schwule Nazis immer offensiver im Internet bewegen.

    Über mein Web-Controlling kann ich nachverfolgen, woher die Besucher meiner Webseite kommen. Mittlerweile sind es Typen von drei Nazi-Gruppen, die sich bei Yahoo eingetragen haben. Dies sind im einzelnen eine Gruppe "GayNaziSkinheads_WPWW_SS88" mit 292 Mitgliedern, eine Gruppe "JungSSkinSS · gaySSkinboySS" mit 417 Mitgliedern und eine Gruppe "gaySSbroSS" mit 657 Mitgliedern (Stand 6.12.2003).

    Diese Gruppen beschreiben in englischer und deutscher Sprache ihre Ziele (Eintragungen wahrscheinlich rechtlich sicher bei Yahoo in den USA). Diese zeigen, dass es den Leuten nicht nur um einen sexuellen Fetisch geht, sondern dass sie auch eine passende rechte Gesinnung voraussetzen, wie das folgende Zitat belegt: "GruSS an allen doitschen Kameraden! Wenn ihr in unserer Gruppe dabei sein wollt, müsst ihr über ein ordentliches Profil verfügen mit Alter, Geschlecht, Herkunft und Hinweis auf die aufRECHTE Gesinnung. Ohne das iSSes zwecklos sich anzumelden, denn halbe Sachen gibts nicht! Beteiligt euch aktiv innerhalb der Gruppe! SIEG HEIL!"

    In diese geschlossenen Gruppen kommen Außenstehende also nicht so leicht hinein. Auffällig ist zudem, dass diese Leute in der Mehrzahl die Unterseite meiner Homepage aufsuchen, die sich mit dem Homosexuellenstreit unter deutschen Neonazis auseinandersetzt. Dieser entzündete sich in den 1980er Jahren an der Nazi-Symbolfigur Michael Kühnen, der seine eigene Homosexualität mit einer Streitschrift ins rechte bzw. rechtsextreme Licht zu rücken versuchte. Dieser Artikel (eine Seminararbeit von Thomas Hartmann an der Universität Bremen im Wintersemester 1995/96) erfährt somit wieder beklemmende Aktualität. Ich werde diesen Beitrag als einen der nächsten auf meiner Webseite ins Englische übertragen.

    Zum Beitrag "Schwule Nazis" hier »

    Diskussionsforum
    Seit Ende Oktober 2003 ist mein Forum wieder geöffnet. Nachdem es Rechtsextreme zuvor für ihre Propaganda mißbraucht haben (einer plädierte beispielsweise dafür, Schwule für vogelfrei zu erklären), handelt es sich jetzt um ein geschlossenes Forum. Jeder User / jede Userin muss sich vorab mit E-Mail Adresse registrieren lassen. Zudem werden die Beiträge von mir vor der Veröffentlichung kontrolliert und erst dann freigeschaltet.

    Ich lade jede/jeden Empfänger/in dieses Newsletters dazu ein, sich an dem Meinungsaustausch in meinem Forum zu beteiligen. Dort kann u.a. erörtert werden, wie mit diesen schwulen Nazis umzugehen ist. Ich hoffe jedenfalls, dass es dort weiterhin zu einem kritischen und nachdenkenswerten Meinungsaustausch kommt.

    Zum Diskussionsforum »

    Weitere relevante Links im Überblick...

     

    bullet Punk in Bremen / Veranstaltungstermine
    bullet Zum System der Winkel in den KZ's
    bullet Zum Konzentrationslager Auschwitz
    bullet Links zu Punk-Bands
    bullet Fotos von Rosa-Winkel-Häftlingen
    bullet Zur Rolle der Polizei bei der Schwulenverfolgung

         email: mail@joerg-hutter.de
             web: http://www.joerg-hutter.de

     


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