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Homophobie und Krankheit: Ein wichtiges Feld zukünftiger Schwulenpolitik
Jörg Hutter
Im Bücherprospekt der schwulen
Buchläden heißt es zu Werner Hinzpeters "Schöne schwule Welt", kaum
jemand widerspreche anlässlich der Diskussion um dieses Buch der dort
geäußerten These, die Schwulen von heute benötigten angesichts fehlender
Repression weder politische Vertretung noch Lobbyarbeit für Gleichberechtigung.
Aus der Vielfalt der von Hinzpeter aufgegriffenen Sachverhalte möchte ich
jedoch nur einen Themenbereich herausgreifen und seine diesbezügliche Meinung
deutlich kritisieren. Ich will mich auf sein achtseitiges Kapitel über Aids
beziehen, welches die Schräglage, unter der der gesamte Band leidet, besonders
sichtbar werden lässt.
Die
Aids-Krise ist für die Schwulen noch lange nicht vorbei
Hinzpeter vertritt in diesem Abschnitt
die provokante These, dass sich die Lebenssituation der Schwulen sogar durch Aids
enorm verbessert habe. Die anfängliche Aids-Panik war es, die der damals an
allen Orten dahinsiechenden Schwulenbewegung neuen Atem einhauchte.1
Eine solche Wertung ist nur dann
möglich, wenn der Betrachter sein Augenmerk einzig auf die negativen
Auswirkungen schwulenpolitischer Aktivitäten lenkt. Und hieran scheint der
Autor regelrecht Gefallen gefunden zu haben. Politische Arbeit konzipiert er
dabei als bloßen Reflex auf gesellschaftliche Repression. Trotz der seit über
zwei Jahrzehnten agierenden Schwulenbewegung vermag er positive Effekte des
schwulenpolitischen Engagements nicht auszumachen. Die Bewegungsaktivisten
degenerieren somit zum Spielball unvorhersehbarer gesellschaftlicher
Entwicklungen. Dieses Fazit käme tatsächlich einer Bankrotterklärung
sozialpolitischer Emanzipationsarbeit gleich.
Wer sich bemüht, auch die positiven
Effekte der jüngeren Schwulenbewegung wahrzunehmen, wird zu einem
differenzierteren Urteil kommen. Der Soziologe Dennis Altman hat bereits in den
80er-Jahren herausgearbeitet, dass schwule Organisationen auf die Aids-Krise
höchst unterschiedlich reagieren konnten. Ihnen gelang an den Orten die
effektivste und wirkungsvollste Antwort auf Aids, wo sie auf eine besonders
entwickelte schwule Infrastruktur zurückgreifen konnten. Das öffentliche Bild
von der "Schwulenseuche" konnte sich nur dort verfestigen, wo sich die
Schwulenbewegung nicht hat entfalten können, so etwa im US-Bundesstaat Florida
mit der landesweit höchsten Anzahl von Aids-Fällen und dem größten
politischen Desinteresse auf allen politischen Ebenen. In den schwulen
Metropolen wie New York, besonders aber San Francisco ließen sich hingegen
dauerhafte Unterstützungsprogramme und Versorgungsstrukturen installieren.
Derart gut ausgebaute Versorgungs- und Beratungsnetze für Menschen mit HIV und
Aids fänden sich in Europa nur in den Niederlanden und Dänemark, beides
Länder, in denen sich bereits vor dem Auftreten von Aids eine starke
Schwulenbewegung hat etablieren können.2
Anstatt ohne große Sachkompetenz eine
"tückische Krankheit"3 zum Hauptakteur einer politischen Entwicklung
hochzustilisieren und die schwulenpolitisch engagierten Männer zum bloßen
Objekt einer gesellschaftlichen Entwicklung zu degradieren, wäre Hinzpeter gut
beraten, auch einmal die Erfolge der Schwulenbewegung beim Namen zu nennen.
Nicht durch Aids, sondern trotz Aids haben sich die
Lebensbedingungen vieler schwuler Männer weiter verbessern lassen. Wir haben
demnach allen Grund, auf die erfolgreiche Abwehr staatlicher Repression
à la Gauweiler stolz zu sein. Derjenige, der weiß, mit wie viel Mut und
Schweiß sich vielerorts die Versorgungs- und Beratungsstrukturen für Menschen
mit HIV und Aids aufbauen ließen, der wird der vorschnellen und leichtfertigen
Prognose Hinzpeters widerstehen, nach der wir uns heute über die Fortdauer der
staatlichen Finanzierung vieler Aids-Projekte keine ernsthaften Sorgen machen
müssten.4 Sich hier auf den Lorbeeren auszuruhen hieße, die Gefahr einer
rückläufigen Entwicklung nicht rechtzeitig Ernst zu nehmen. Unsere
wechselvolle Geschichte lehrt uns, jederzeit mit Rückschlägen rechnen zu
müssen. Zu einem lauten Entwarnungsgeschrei besteht also keinerlei Anlass.
Ein weiterer Aspekt verdient meines
Erachtens jedoch besondere Würdigung. An dem hohen Anteil schwuler Männer an
den Neuinfektionen - laut jüngsten Quartalsberichten des AIDS-Zentrums im
Robert Koch-Institut rangiert der Anteil der schwulen Männer bei den
jährlichen Neuinfektionsziffern nach wie vor fast konstant um 65 Prozent5 -
manifestiert sich - so meine zentrale These - anhaltende gesellschaftliche
Ausgrenzung. Diese Behauptung stützt sich auf die Ergebnisse eines von meinem
Kollegen Volker Koch-Burghardt und mir selbst Anfang der 90er-Jahre
durchgeführten empirischen Forschungsvorhabens. Bei diesem im Rahmen des
Förderschwerpunktes des Bundesforschungsministers für sozialwissenschaftliche
Studien zu Aids durchgeführten Projekt sind mit insgesamt 111 Männern
themenzentrierte mehrstündige biografische Interviews geführt worden. Der
Abschlussbericht wird demnächst als Monografie beim Westdeutschen Verlag
publiziert.6
Ohne den Resultaten vorgreifen zu
wollen, sei an dieser Stelle jedoch erwähnt, dass diese Studie eine klassische
Frage der Sozialmedizin, nämlich die nach dem Bedingungszusammenhang von
Krankheitsentstehung und gesellschaftlichen Verhältnissen aufgreift und auf die
Krankheitsverteilung bei Aids anwendet. Gesundheit wird hier konzipiert als ein
Prozess, der nur möglich ist, wenn ein Individuum innere und äußere
"Anforderungen bewältigt, dabei eine zufrieden stellende Kontinuität des
Selbsterlebens (Identität) sichert" und sich persönlich
selbstverwirklichen kann.7
Auf Aids angewandt bedeutet diese
Annahme, dass die gesellschaftlichen Bedingungen, die das Ausleben homosexueller
Bedürfnisse behindern, mit den Bedingungen des erhöhten HIV-Infektionsrisikos
der homosexuellen Population gewissermaßen identisch sind. Aus diesem Grund
haben wir angenommen, dass sich die homosexuellen Lebenserfahrungen von den
heterosexuellen im Wesentlichen dadurch unterscheiden, dass es sich bei der
Homosexualität um eine zum Außenseitertum stempelnde sexuelle Orientierung
handelt. Demnach sehen wir zwischen den homophoben Umweltbedingungen, denen sich
schwule Männer nicht entziehen können und ihrem hohen Anteil an der
HIV-Inzidenz einen funktionalen Zusammenhang. Wir legen den Fokus demnach mehr
auf disponierende Faktoren der Krankheitsentstehung8, ohne jedoch die
Risikoexposition ganz aus dem Blick zu verlieren. Der Buchtitel
"Ausgrenzung macht krank" umschreibt das Auswertungsergebnis. Dabei
wird deutlich, dass die ständige Rede von den Schwulen - so auch bei
Hinzpeter - verkennt, dass Menschen auf ausgrenzende Situationen unterschiedlich
reagieren und sich die Lebensstile der Schwulen deutlich voneinander
unterscheiden. Differenzierungen sind demnach nötig. Aussagen, dass es heute
allen Schwulen gut oder schlecht gehe, unterstellen eine sozial homogene Gruppe,
die angesichts der Vielfalt von Lebenserfahrungen als verfehlt angesehen werden
muss.
Der Hinzpeter’schen Sicht ist
allerdings insoweit zuzustimmen, dass sich die Lebensbedingungen für Schwule in
den letzten Jahren wesentlich verbessert haben. Diese Feststellung darf jedoch
nicht dazu verleiten, ein völlig vorurteilsfreies gesellschaftliches Klima zu
unterstellen. Auffällig ist, dass Hinzpeter den Lebensbereich, den wir als für
schwule Männer besonders prekär und problematisch herausgefiltert haben, aus
seiner gesamten Abhandlung völlig ausblendet. Auf unsere Eröffnungsfrage, an
welchem sozialen Ort das Homosexuellsein besonders peinlich gewesen sei, hat die
Mehrzahl spontan ihre Herkunftsfamilie genannt. Die Befragten selbst rückten
damit das Elternhaus als verlängerter Arm gesellschaftlicher Homophobie in das
Zentrum unserer Aufmerksamkeit. "Welche Verwundungen der junge Mann (an
diesem Ort) davonträgt, ist bislang noch nie untersucht worden, ja nicht einmal
als Forschungsfrage angemeldet".9
Die Eltern- und das zählt zu einem
der wesentlichen Resultate unserer Studie - bestimmen maßgeblich, ob die
betreffenden Männer das antihomosexuelle Stigma bewältigen können und in der
Lage sind, eine homosexuelle Identität zu vollenden. Eine solche
Identitätsbildung strahlt später auch auf die sexuellen Interaktionen sowie
die intimen Partnerschaften aus. Somit waren zwei analytische Ebenen, die des
"Stigma-Managements" und die des "sexuellen Handlungsstiles"
voneinander zu unterscheiden. In statistisch hochsignifikanter Weise haben sich
hier die Lebenserfahrungen der infizierten von denen der nichtinfizierten
Männer unterschieden.
Um nicht erneut in eine
medizingläubiger Debatte verwickelt zu werden und auf den Vorbehalt eingehen zu
müssen, nach denen wir bei unserer Auswertung die Häufigkeit der
Risikokontakte oder die unterschiedliche Virulenz des HIV-Erregers
vernachlässigt haben, möchte ich an dieser Stelle andere Erkrankungen in
Beziehung zur gesellschaftlichen Homophobie setzen. Selbst dann, wenn wir in
unserer Erhebung andere seelische Erkrankungen (Alkoholsucht, Suizidversuche
etc.) nicht systematisch erfasst haben, lassen sich diese berichteten
gesundheitlichen Beeinträchtigungen ebenfalls auf die schwulenfeindlichen
Herkunftsfamilien zurückverfolgen.
Die
Reaktion des Sohnes: Gegenwehr
Nicht alle berichteten
Eltern-Sohn-Konflikte entwickeln eine Dynamik, bei der der Sohn ein derart
starkes Selbstvertrauen hat entwickeln können, sodass er in der Lage ist, den
eigenen Eltern Paroli zu bieten. Wie wir noch sehen werden, sind andere schwule
Männer noch nicht einmal ansatzweise zur Gegenwehr in der Lage.
Frank G., 21, räumt hingegen das Feld
bei den Eltern nicht kampflos.10 Es kostet ihn jedoch erheblich Kraft, die
väterlichen Anfeindungen zurückzuweisen. Die Alternative zwischen geordnetem
Rückzug und Widerstand entscheidet er zu Gunsten des letzteren. Wie der
Volksmund bereits nahe legt, können belastende Lebenssituationen ‘an die
Nieren gehen’, ‘auf den Magen schlagen’ oder wie in diesem Beispiel, ‘extrem
nervenaufreibend’ sein. Zusammen mit seinem Freund hat Frank G. seine Eltern
besucht. Der Vater lässt es sich nicht nehmen, beide übel zu beschimpfen.
Frank G. über die Worte des Vaters:
Ja, diese schwule Sau, wieso bringt
der eigentlich diesen schwulen Typen mit (2334-2336).
Der Sohn fordert den Vater auf, jede
weitere Kritik sofort zu unterlassen. Der Sohn reagiert aggressiv und
explodiert, er verliert die Beherrschung. Die aufgeheizte Stimmung
ruft auch die Mutter auf den Plan. Sie solidarisiert sich mit ihrem Ehemann und
reagiert erbost. Trotz der massiven, persönlich verletzenden Angriffe
des Vaters besteht der Sohn darauf, die kommende Nacht mit seinem Freund noch in
der elterlichen Wohnung zu verbringen. Diese spannungsgeladene Atmosphäre
auszuhalten, hat ihren gesundheitlichen Preis:
Frank G.: Wir sind dann am nächsten
Morgen abgefahren und ich habe dann Zuhause hier 'n Nervenzusammenbruch
gekriegt, den absoluten Nervenzusammenbruch. Weil das so schlimm war, das war
kein Urlaub, das war absoluter Stress. Ich war dann 14 Tage krank (2422-2431).
Die
Reaktion des Sohnes: Flucht
Ungleich aussichtsloser schildern
diejenigen Männer ihre Lage, die zugleich eine starke kognitive und emotive
Distanz zur eigenen Homosexualität bekunden. Diese zwingt sie dazu, ihre
homosexuellen Kontakte zu verheimlichen. Das unfreiwillige Doppelleben
beschreibt Bertram H., 31, erneut als nervenaufreibend.
Bertram H.: Dieses verdeckte Spiel,
dieses Verdecktsein, also zwei Leben führen, das ist echt nervenaufreibend. Das
hat dann auch dazu geführt, dass ich mit den Nerven total runter war. Also ich
war so weit, dass ich mir jetzt wirklich das Leben nehmen wollte.
I.: Das heißt, du hast so einen
Versuch unternommen oder hattest das nur im Kopf?
B.: Das war ein Versuch. Ich hatte
einen Versuch mit Tabletten unternommen. Da das dann nicht hingehauen hat, habe
ich das doch meinen Eltern erzählt (720-740).
I.: (...) Mhm. Beschreibe doch mal so
eine Situation, die dann so nervig war bei deinen Eltern?
B.: Die nervenden Situationen waren
immer die Fragen: "Wann bringst du denn mal eine Freundin ins Haus?"
Das sind so die nervigen Situationen. (...)
I.: Und dann ist es zu diesem
Selbstmordversuch gekommen. Schildere mal, wie dieser Entschluss gekommen ist.
B.: Das war irgendwie so, dass ich mit
mir selber nicht klargekommen bin und gedacht habe, eben praktisch alles
verpfuscht zu haben.
I.: Wieso das?
B.: Also in meinem Leben ist alles
verpfuscht, ich bin schwul, alles läuft nicht richtig.
I.: Wie hätte es denn laufen sollen
nach deiner ursprünglichen Vorstellung?
B.: Meine Vorstellung war, eine
normale Freundin zu haben. Ich hatte es auch immer mal wieder versucht mit
Mädchen. Also ich dachte, irgendwas stimmt nicht, so kannst du nicht leben. Das
geht nicht (847-916).
Deutlich präsentieren sich die Eltern
hier als verlängerter Arm gesellschaftlicher Stigmatisierung. Hinzu kommt, dass
der Sohn selbst die gesellschaftlichen Vorurteile derart stark verinnerlicht
hat, sodass er nur noch in der Flucht, dem Suizid, einen Ausweg sieht.
Große Distanz zu den abweichenden
eigenen Gefühlen gepaart mit elterlicher Ablehnung treibt auch in einem anderen
Fall den Betreffenden zum Selbstmordversuch:
Peter W. (27 Jahre).: Also das war so
wie ein Teufelskreis, aus dem ich eigentlich nie rausgekommen bin. Einerseits
hatte ich die Sehnsucht, ganz anders zu leben, konnte das aber nicht packen. Mir
kam das, was ich getan hab an Schwulsein, immer ziemlich schmierig und
schmuddelig vor, weil damit wirklich kein Gefühl verbunden war. Oft war es so,
dass ich das nur noch betrunken ausgehalten hab (402-415).
Den durch sein Lebensproblem
aufgestauten Gesprächsbedarf versucht Peter W. zunächst durch eine Offenbarung
bei den Eltern stillen zu können. Angesichts seines unvollendeten
Selbstfindungsprozesses kommt die Eröffnung vor den Eltern einem Hilferuf
gleich. Andere verständnisvolle Ansprechpartner scheinen weit und breit nicht
in Sicht. Die Aussprache mit den Eltern verschärft jedoch nur das Problem. Der
Vater erklärt, dass dies nicht seine Welt sei und er keine homosexuellen
Freunde in der elterlichen Wohnung sehen wolle:
Peter W.: Das war für meine Eltern
sehr einfach, zu sagen, leb’ wie du leben willst, aber nicht bei uns. Damit
war die Ausgrenzung eigentlich perfekt (550-554).
P.: Ich denke, das Gespräch war zu
früh, obwohl es schon zu spät war, weil ich mir zu dem Zeitpunkt noch immer
nicht vorstellen konnte, anders zu leben. (...) Also ich kann von meinem Vater
keine Tipps erwarten, wie ich schwul leben kann (597-616).
Ohne soziales Vorbild fällt es Peter
W. schwer, den eigenen Lebensweg konsequent anzulegen. Die Eltern ihrerseits
sind nicht in der Lage, ihren Sohn in seinem schwierigen Selbstfindungsprozess
zu unterstützen. Die Situation erscheint schließlich ausweglos:
Peter W: Da ich auch finanziell
ziemlich beschissen dastand, kam so das Gefühl, dass ich dieses Leben so nicht
mehr weiterleben wollte. Da ich auch kein anderes Leben leben konnte (...), sah
ich eigentlich keinen Ausweg mehr, außer dem, meinem Leben ein Ende zu setzen.
Der Selbstmordversuch ist mir dann aber nicht gelungen (798-849).
Das elterliche Wissen um das Sosein
des eigenen Sohnes führt hier nicht zwangsläufig zur gelingenden Ausbildung
einer homosexuellen Identität. Obwohl die Eltern hier die eigentliche ‘Verantwortung’
zu tragen hätten, verweigern sie den Beistand. Die Situation ändert sich auch
nach dem gescheiterten Suizidversuch nicht. Trotz des elterlichen Wissens um die
Not des Sohnes findet keine Kommunikation über sein Privatleben statt.
Auch Bertram H. bleibt mit seinem
Lebensproblem allein und zwar voller Scham. Selbst nach dem gescheiterten
Suizidversuch fehlt in der Familie die Basis zur Kommunikation der
homoerotischen Gefühle und Empfindungen des Sohnes.
Bertram H, 31: Danach, wenn ich meine
Eltern besucht habe, habe ich mich richtig geschämt. Ich wusste nicht, wie ich
mich verhalten sollte. (...) Wenn ich reingekommen bin, habe ich nur zum
Fernseher hingeguckt. Ich mochte meinen Eltern nicht mehr in die Augen schauen.
(...) Ich hatte gegenüber meinen Eltern Schuldgefühle. Das habe ich denen
praktisch angetan (1218-1257).
Die geschilderten
Familienverhältnisse verhindern hier, dass die Entwicklung zum Homosexuellsein
gelingen könnte. Die Söhne selbst haben die antihomosexuellen Wertungen derart
stark verinnerlicht, dass diese sie daran hindern, zu einem positiven
Selbstwertgefühl zu finden und konsequent einen homosexuellen Lebensweg
einzuschlagen. Sozial isoliert sehen sie selbst dann, wenn sie in einer
Metropole wohnen, keine Chance, bei Freunden oder schwulen Selbsthilfegruppen
Unterstützung zu finden. Die eigene Andersartigkeit bedroht hier die
persönliche Integrität derart stark, dass nur noch die Flucht in die Krankheit
einen Ausweg eröffnet. Geplagt von eigenen Vorbehalten gegenüber ihrem Sosein
können sie den auf die Homosexualität bezogenen Negativurteilen nahezu nichts
entgegensetzen. Auch der behandelnde Arzt agiert wie ein hilfloser Helfer, da
ihm der Hintergrund der Alkoholsucht verborgen bleibt:
Peter W, 27: Also mit meinen Eltern zu
reden, war mir damals eigentlich nicht möglich. Das Gleiche galt für meinen
Arzt, denn wenn ich mit dem geredet hätte, hätte er auch mit meinen Eltern
über die Angelegenheit gesprochen (1037-1042).
Die
Reaktion des Sohnes: Rückzug
Völlig zerrüttete
Familienverhältnisse erschweren die homosexuelle Identitätsfindung auf eine
andere Art und Weise. Erneut tauchen Eltern - wenn sie überhaupt noch präsent
sind - als verlängerter Arm sozialer Kontrolle auf, nicht aber als
unterstützende Instanz. Norbert C., 40, in verschiedenen Heimen groß
geworden und alkoholkrank, berichtet, dass das Schwierigste meine Mutter war.
Das war das Problematische an meiner Homosexualität, dass sie das nicht
akzeptiert hat, dass es so ist (785-790). Obwohl Norbert C. in einem Heim
lebt, interveniert die Mutter massiv, als sie vom Heimleiter über die
gleichgeschlechtlichen Sexualkontakte ihres Sohnes in Kenntnis gesetzt wird. Dann
ist meine Mutter sehr massiv geworden, ist auf den Heimleiter zugegangen und hat
gesagt, er möchte das bitte unterbinden (860-864). Norbert C. bricht den
Kontakt, nachdem ihn seine Mutter nach einer Aussprache auf offener Straße
ohrfeigt, schließlich völlig ab:
Norbert C: In der Kneipe habe ich dann
bemerkt, dass sie auch erhebliche Probleme mit dem Alkohol als Solches hat. Ja
und dann sind wir rausgegangen und dann hab ich ihr gesagt, da ein junger Mann
vor uns herlief, der gefällt mir und dann hat sie mir eine geschossen. Das war
dann der auslösende Moment, wo ich zu meiner Mutter gesagt habe, wir gehen
getrennte Wege und die sind wir dann auch wirklich gegangen (1361-1374).
Auch Günter F., 42, blickt auf eine
schwierige Jugend zurück. Seine Eltern seien beides Alkoholiker gewesen. Es
hat viele Prügel- und Saufszenen gegeben (1352). Nach dem Selbstmord der
Mutter wächst Günther F. in verschiedenen Heimen auf. Er selber ist ebenfalls
alkoholkrank und hat einen Suizidversuch hinter sich. Von der Herkunftsfamilie
bleibt als potenzielle Unterstützerin nur eine Schwester. Günter F. erwartet
zumindest von ihrer Seite ein bisschen Verständnis für sein Sosein. Seine
Eröffnung ihr gegenüber ist jedoch mit hohem Risiko verbunden. Als uneheliches
Kind könnte sie einerseits selbst um die Wirkung ausgrenzender Umweltreaktionen
wissen, andererseits sich aber auch auf den moralischen Standpunkt der
Amtskirche berufen, denn sie ist fest in ihrer Kirchengemeinde verankert
(1049). Ihre Reaktion auf seine Eröffnung erlebt er als ganz, ganz schlimm
(1100). Homosexualität sei in ihren Augen als Todsünde (1055) zu
werten, folglich lebe er, Günter F., selber ein Leben in Sünde (1096).
Trotz der widrigen Lebensbedingungen
hat sich bei den zuletzt beschriebenen Lebensbiografien zumindest ein
Selbstwertgefühl insoweit ausbilden können, da den antihomosexuellen
Zumutungen durch Abkehr ausgewichen wird. Die Kontakte zur Mutter bzw. der
frömmelnden Schwester werden abgebrochen. Doch höchstwahrscheinlich sind
tiefe, innere Wunden zurückgeblieben. Die Verletzungen, welche die beiden
davongetragen haben, sind in späteren Therapien mühsam behandelt worden. Ohne
familiäre Bindung weiterleben zu müssen, hinterlässt jedoch dauerhafte
Narben.
Reaktion
des Sohnes: Heirat
Das soziale Gefüge, das es
hinsichtlich potenzieller Homosexuellenfeindlichkeit zu überprüfen gilt,
gerät um vieles komplexer, wenn sich zur Herkunftsfamilie noch Ehefrau und
eigene Kinder gesellen. Erneut zwingen gesellschaftliche
Normalitätsvorstellungen zum übermäßigen Alkoholkonsum. Für Winfried D.,
40, ist Alkohol das geeignete Mittel, seine heterosexuelle in eine homoerotische
Realität zu transformieren:
Winfried D.: Am Anfang war es so, dass
es mit zwei Gläschen lockerer abging. Es war die Situation, in der ich mit
meiner Frau geschlafen habe. Ich hatte meine sadistischen Vorstellungen dabei,
von Leder und Gummi, je nachdem, wie’s drauf ankam. Ich konnte mich dann eine
gewisse Zeit drauf konzentrieren. Nur wenn halt der Konzentrationsfaden abriss,
war nix mehr, war finito, lief nix mehr. Ich konnte mich nicht mehr sexuell mit
ihr beschäftigen, wenn ich keinen Alkohol getrunken hatte. Mit Alkohol konnte
ich es über’ne gewisse Zeit (272-289).
Der Alkoholkonsum geriet dann außer
Kontrolle. In der anschließenden Therapie wird Winfried D. klar, dass es
nicht anders geht, dass die Veranlagung da ist zu beiden Geschlechtern und dass
ich’s nicht unterdrücken kann (220-224). Erneut verzögern hier die
selbst verinnerlichten Vorbehalte gegen die eigenen homoerotischen Gefühle die
Selbstfindung. Sie wirken zudem massiv auf die Gestaltung der sexuellen
Interaktionen. Einmal abgesehen davon, dass bei der folgenden Szene auch das
Präventionsverhalten auf Grund der emotionalen Distanz zur eigenen
Homosexualität und des daraus resultierenden Zwangs zum Verheimlichen auf der
Strecke bleibt und der Arzt den Hintergrund einer Hepatitis-Infektion nicht
erfährt, erhöht der gesellschaftliche Druck, der auf den homosexuellen
Begegnungen lastet, die Infektionsempfänglichkeit entscheidend:
Winfried D.: Gott sei dank ist es an
dem Abend zu keinem Geschlechtsverkehr mit meiner Frau gekommen, denn sonst
hätte ich sie voll infiziert. Das war nämlich Hepatitis B und die ist
erheblich ansteckend. Dann hätte sie mich natürlich gefragt: ‘Wie kommst du
denn daran?’ und ‘Wie kann sowas nur passieren?’ Wir hatten ja auch den
gleichen Arzt. Dem konnte ich natürlich nicht sagen, dass ich einen Mann ohne
Pariser in den Arsch gefickt hab (1845-1859).
Das Doppelleben zwischen Familie und
schwuler Subkultur verursacht teilweise extreme innerfamiliäre Spannungen. Udo
K., 49, berichtet, dass er auf Grund dieser Belastungen schon öfter in der
psychiatrischen Abteilung eines Landeskrankenhauses behandelt werden musste:
Udo K.: Das war so eine Art
Schizophrenie, so haben die Ärzte das dargestellt. Das waren einfach meine
seelischen Spannungen: einmal schwul, einmal die Eheprobleme und immer diese
Heimlichkeiten des eigenen Auslebens der Gefühle. Das ist mir über den Kopf
gewachsen (1260-1269).
Udo K. selbst führt seine psychische
Erkrankung auf sein unausgegorenes Coming-out des Schwulseins (1747)
zurück. Die Betroffenen selbst erahnen, welchen gesundheitlichen Preis sie für
eine unvollständig ausgebildete homosexuelle Identität bezahlen müssen. Die
gesellschaftlichen Normalitätsvorstellungen wirken derart übermächtig, dass
sich die Betroffenen ihnen nicht entziehen können. Ausgrenzung kommt hier nicht
mehr mit dem brutalen Knüppel des Strafrechts, sondern subtiler und selektiver
daher. Sie hinterließ auch hier ihre krank machende Spur.
Themen
für die zukünftige Schwulenpolitik
Ich behaupte selbstverständlich
nicht, dass alle schwulen Männer eine derart schwere Bürde zu tragen haben.
Viele, wahrscheinlich sogar die meisten, haben die schwierige Lebensphase des
Sich-Selbst-Vergewisserns und Akzeptierens unbeschadet überwunden und können
ihren homosexuellen Lebensstil auch vor ihren Eltern unbekümmert demonstrieren.
Mit der Präsentation der anderen, weniger erfolgreichen homosexuellen
Lebenswirklichkeit wollte ich hingegen verdeutlichen, dass Werner Hinzpeters
Kritik an der Schwulenbewegung von falschen Voraussetzungen ausgeht. Schwule
Politik darf sich nicht nur an einer vermeintlichen Majorität schwuler
Bedürfnisse orientieren. Jenseits quantitativer Mehrheiten haben diejenigen
Männer unsere Solidarität und Anteilnahme verdient, die an der
gesellschaftlichen Homosexuellenfeindlichkeit zerbrochen sind.
Hinsichtlich der gesellschaftlichen
Reaktion auf homosexuelles Leben zeichnet das Buch zudem eine völlig verzerrte
Realität. Indem es den von vielen schwulen Männern als besonders schwierig
erlebten Familienalltag gänzlich ausblendet, negiert es einen großen Teil
homosexueller Lebenswirklichkeit. Heute gelten zwar in bestimmten
heterosexuellen Milieus offene Bekanntschaften zu Homosexuellen oder eine
Teilhabe an homosexueller Kultur und Lebensform als gesellschaftlich schick und
en vogue. Die Nagelprobe auf die eigene Toleranz stellt sich aber erst, wenn der
eigene Sohn den Eltern erklärt, schwul zu sein. In diesen Situationen sind
häufig starke Gefühle am Werk. Innerhalb Sekunden brechen für die Eltern
Vorstellungen über die gesellschaftlich erwünschten und institutionell
vorgezeichneten Lebensweg ihres Kindes wie ein Kartenhaus zusammen. Entweder
verbirgt sich hinter ihrer eher sachlichen Erwiderung ein gehöriges Maß an
Halbherzigkeit oder es kommt zu regelrecht kopflosen Reaktionen. Da wird
geschimpft, geschrieen, geweint und manchmal auch brutal zugeschlagen.11
Nach einer umfangreichen
Fragebogenauswertung resümiert Kurt Starke: "Als erfreulich wird das
Schwulsein des Sohnes niemals bewertet. Im besten Falle ist es ein Sichabfinden
mit der neuen Situation - des Sohnes und des lieben Frieden wegen."12 Mir ist
jedenfalls kein Fall bekannt, bei dem die Eltern dem sich offenbarenden Sohn vor
Begeisterung um den Hals fallen und eine Flasche Sekt öffnen - vergleichbar
etwa bei der Bekanntgabe einer Vermählung.
Die homophoben Verhältnisse in den
Herkunftsfamilien sind jedoch aus einem anderen Grund als brisant, ja eigentlich
dramatisch zu bewerten. Von den Verunglimpfungen und Demütigungen im Elternhaus
- das verdeutlichen die von uns ausgewerteten Biografien - führt der Weg nahezu
ohne große Umwege zur seelischen Erkrankung und/oder HIV-Infektion mit
abschließendem Aidstod.
Dieser funktionale Zusammenhang
zwischen Ausgrenzung und Erkrankung gibt auch der Schwulenbewegung Themen und
künftige Arbeitsschwerpunkte vor. Eine Gesundheitspolitik, die Fragen von
Gesund- und Krankheit in einen übergeordneten politischen Zusammenhang stellt,
ist dabei durchaus nicht neu. Die feministische Kritik der 70er-Jahre hatte
immer auch die Lebensverhältnisse von Frauen kritisch in ihrem Blick. Die
politischen Maßnahmen, die geeignet erscheinen, gesundheitsschädigende
Eigenschaften sozialer Verhältnisse zu reduzieren, haben wir in unserem
Abschlussbericht strukturelle Prävention genannt. Strukturelle Prävention
sollte dabei nicht als Konkurrenz zur individuellen Prävention, sondern als
ihre sinnvolle Ergänzung verstanden werden.
So abstrakt, wie diese theoretische
Konzeptionierung auf dem ersten Blick daherkommt, ist sie in Wirklichkeit nicht.
Wenn die Herkunftsfamilie auf die Bewältigungsstrategien hinsichtlich des
antihomosexuellen Stigmas in wesentlicher Art und Weise Einfluss nimmt sowie den
Grundstein für die Formen des zukünftigen Intimlebens legt, dann sollte die
Elternarbeit zu einem der zentralen Schwerpunkte zukünftiger Schwulenpolitik
zählen. Es gehört wohl zu den größten Errungenschaften der neuen
Schwulenbewegung, die eigenen Eltern vermehrt als Bündnispartner gewonnen zu
haben. Solche Ansätze sind nach Kräften weiter zu fördern und auszubauen.
Insofern können wir den
schwulenpolitischen Defätismus eines Hinzpeters unbekümmert hinter uns lassen.
Die Schwulenbewegung ist auf dem richtigen Weg. Ihr bisheriger Erfolg spricht
für sich.
1
Hinzpeter, Werner: Schöne schwule Welt - Der
Schlussverkauf einer Bewegung, Berlin 1997, S. 80, 82.
Zurück
zu Fn. 1
2
Altman, Dennis: Aids and the New Puritanism,
London 1986, S. 83-92. Zurück
zu Fn. 2
3
Hinzpeter, Werner: a.a.O., S. 81. Zurück
zu Fn. 3
4
Ders.: S. 87. Zurück
zu Fn. 4
5
Quartalsberichte des AIDS-Zentrums im Robert
Koch-Institut über aktuelle epidemiologische Daten, I/1996, Berlin.
Zurück
zu Fn. 5
6
Hutter, Jörg, Koch-Burghardt, Volker und
Rüdiger Lautmann: Ausgrenzung macht krank. Homosexuellenfeindlichkeit und
HIV-Infektionen, Wiesbaden 1997 (im Druck). Zurück
zu Fn. 6
7
Hurrelmann, Klaus: Sozialisation und Gesundheit -
Somatische, psychische und soziale Risikofaktoren im Lebenslauf,
Weinheim/München 1988, S. 17. Zurück
zu Fn. 7
8
Koch, Volker: Zu einer sozialen Ätiologie von
Aids - Der soziologische Beitrag zur Krankheitserklärung, Bremen 1989, S.
112-116. Zurück
zu Fn. 8
9
Lautmann, Rüdiger: Die Eltern als Begleiter beim
Homosexuellwerden, in Sexologie, 3. Jg. (2), 1995, S. 218-234.
Zurück
zu Fn. 9
10
Die an den Krieg erinnernden Begrifflichkeiten
sind hier bewusst gewählt. Gerade dann, wenn die schwulen Söhne auf moralisch
unantastbare Standpunkte der Eltern stoßen, bleibt die Ebene eines auf
wechselseitigem Verständnisses basierenden Gedankenaustausches verbaut. Jede
Seite beharrt auf ihrem Standpunkt. In einer solchen Situation kann nur der
gewinnen, der die stärkeren Bataillone ins Feld führt.
Zurück
zu Fn. 10
11
Lautmann, Rüdiger: "Du bleibst mein
Sohn!" Homosexuelle und ihre Mütter, in: Garbrecht, Annette (Hrsg.),
Mütter und Söhne - die längste Liebe der Welt, Hamburg 1995, S. 175-187,
sowie ders.: Die Eltern als Begleiter beim Homosexuellwerden, Sexologie,, Jg. 3,
(2) 1995, S.222 ff..
Zurück
zu Fn. 11
12
Starke, Kurt: Schwuler Osten - Homosexuelle
Männer in der DDR, Berlin 1994, S. 154.
Zurück
zu Fn. 12
Altman, Dennis: Aids and the New Puritanism, London 1986.
Hinzpeter, Werner: Schöne schwule Welt - Der Schlussverkauf
einer Bewegung, Berlin 1997.
Hurrelmann, Klaus: Sozialisation und Gesundheit - Somatische,
psychische und soziale Risikofaktoren im Lebenslauf, Weinheim/München 1988.
Hutter, Jörg, Koch-Burghardt, Volker und Rüdiger Lautmann:
Ausgrenzung macht krank. Homosexuellenfeindlichkeit und HIV-Infektionen,
Wiesbaden 1997 (im Druck).
Koch, Volker: Zu einer sozialen Ätiologie von Aids - Der
soziologische Beitrag zur Krankheitserklärung, bremer soziologische texte,
Bremen 1989.
Lautmann, Rüdiger: "Du bleibst mein Sohn!"
Homosexuelle und ihre Mütter, in: Garbrecht, Annette (Hrsg.), Mütter und
Söhne - die längste Liebe der Welt, Hamburg 1995.
Lautmann, Rüdiger: Die Eltern als Begleiter beim
Homosexuellwerden, in Sexologie, 3. Jg. (2), 1995.
Quartalsberichte des AIDS-Zentrums im Robert Koch-Institut
über aktuelle epidemiologische Daten, I/1996, Berlin.
Starke, Kurt: Schwuler Osten - Homosexuelle Männer in der
DDR, Berlin 1994.
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