Schwule Nazis

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Interview in "Das Parlament", Wochenzeitschrift des Deutschen Bundestages

Kein Platz für alternative Lebensentwürfe - Der Bremer Sozialwissenschaftler Jörg Hutter über den Umgang der Neonazis mit Homosexualität

[Kein Platz für alternative Lebensentwürfe - Der Bremer Sozialwissenschaftler Jörg Hutter über den Umgang der Neonazis mit Homosexualität, in: Das Parlament, Nr. 45, Berlin 7.11.2005]

Zum Seminar: Homosexualität und Faschismus

Im Wintersemester 1995/96 habe ich das Seminar »Homosexualität und Faschismus« angeboten. Aus dieser Veranstaltung wie auch aus vielen anderen Lehrveranstaltungen sind zum Teil ausgezeichnete Seminararbeiten hervorgegangen. Bei Interesse besteht die Möglichkeit, dass auch andere (ehemalige) StudentInnen ihre Arbeit auf meiner Seite veröffentlichen.

Aufgrund des mit Publikationen verbundenen hohen Arbeitsaufwandes habe ich mich hier vorerst auf eine Arbeit von Thomas Hartmann beschränkt. Hartmann untersucht einen mit ungewöhnlicher Schärfe geführten Streit um Homosexualität innerhalb der rechtsextremen Szene.

Die Auseinandersetzungen kreisen um eine bis zu seinem Aids-Tod im rechtsradikalen Lager bedeutende Symbolfigur: um Michael Kühnen, der seine eigene Homosexualität 1986 mit der Schrift »Homosexualität und Nationalsozialismus« ins rechte bzw. rechtsextreme Licht zu rücken versuchte.

 

Thomas Hartmann
Der Homosexuellenstreit unter den deutschen Neonazis

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Der Homosexuellenstreit unter den deutschen Neonazis
Thomas Hartmann

1. Einleitung

»Man konnte einfach nicht begreifen, daß ich gleichzeitig Nationalsozialist und schwul bin. Bei manchen Kameraden herrscht sittlich die Meinung, daß man als Nationalsozialist nicht schwul sein darf und als Schwuler obligatorisch gegen das eigene Volk und seine Interessen aktiv sein muß.«1

Diese Aussage des französischen Neonazi und engen Vertrauten Kühnens, Michel Caignet, spiegelt wahrscheinlich die erste Assoziation der meisten Menschen wieder, wenn sie von schwulen (Neo-) Nazis hören. Die Versuche und Ansätze von schwulen Rechten, die bemüht sind, ihre Homosexualität mit ihrer politischen Weltanschauung in Einklang zu bringen, stelle ich im ersten Teil der vorliegenden Arbeit dar.

In einem zweiten Abschnitt werden zum einen die verschiedenen antischwulen Positionen der Rechten vorgestellt. Zum anderen beleuchte ich die Kontroverse in der neofaschistischen Szene um die Frage der Befürwortung bzw. Ablehnung der Homosexualität. Die Auseinandersetzung um die Homosexualität hat dazu beigetragen, dass sich quer durch die neofaschistische Szene ein Riss ziehen konnte und die Neonazis so seit der Mitte der Achtzigerjahre in zwei verfeindete Lager gespalten waren.

2. Verschiedene Positionen zur Homosexualität

2. 1 Michael Kühnen

Michael Kühnen2 verfasst 1986 eine Grundsatzerklärung. So lautet jedenfalls der Untertitel von »Homosexualität und Nationalsozialismu3, eine Schrift, die er durch Michel Caignet4 verlegen und verschicken lässt. In der Vorbemerkung seines Buches führt Kühnen aus, was er unter faschistischer Gesinnung versteht. Sein einführender Satz lautet: »Der Nationalsozialismus ist die Weltanschauung des biologischen Denkens.« In Einklang mit der Natur befände sich der Mensch erst dann, wenn er »seinen Geist und seinen Willen dazu benutzt, Überleben und die Höherentwicklung seiner Art zu fördern«.5 Das Individuum solle sich zu diesem Zweck der Gesellschaft unterordnen. Für »Ungehorsame«, etwa die Drogenabhängigen, gebe es keinen Platz innerhalb der Gesellschaft. Kühnen unterscheidet die Menschen nach Geschlecht (Mann und Frau) und Typus (Arbeiter, Soldat oder Führer) und verlangt von allen »Gehorsam« und »Aufopferung«. Um die Gleichberechtigung des homosexuellen Mannes mit dem Heterosexuellem aufzuzeigen, betrachtet er das Geschlechterverhältnis zwischen Mann und Frau aus 'biologischer' Sicht.

»Im Gefühlsleben der Frau, die stets sehr viel mehr Naturwesen ist und bleibt als der Mann, ist die Liebe wohl von einem weiter entwickelten Brutpflegeinstinkt ausgegangen, der sie zum Schutz des Nachwuchses und notfalls zur Selbstaufopferung für ihn veranlaßt. So wird die Frau zur Seele der Familie, die ihren Sinn und Wert aus ihrem Kind herleitet, und die Mutterliebe zur eigentlichen und natürlichen, für das Überleben der Gemeinschaft entscheidenden Ausdrucksform weiblicher Hingabebereitschaft und Hingabefähigkeit, eben der Liebe im weiblichen Menschen. Entsprechend der Natur des Mannes, der von Anfang an stärker Kulturwesen ist, da seine biologische Funktion der Zeugung ihn weitaus weniger erfüllt und prägt als die Frau ihre Funktion des Gebärens und der Aufzucht von Kindern, äußert sich bei ihm seine Hingabebereitschaft völlig anders: sie bindet ihn völlig an das Leben der Sippe, der Horde oder des Stammes.«6 Weil der Mann jedoch »zur Zeugung eines Kindes nun einmal nur wenige Minuten [braucht], um seine biologische Funktion zu erfüllen«, »wurde die überschüssige männliche Sexualität zu einem Problem der kulturellen Gemeinschaft. Der Mann [ ... ] mußte und muß bis heute also lernen, seine ‘überschüssige’ Sexualität so zu gebrauchen, daß sie nicht zum Schaden, sondern nach Möglichkeit sogar zum Nutzen der kulturellen Gemeinschaften sich auswirkt. Ganz offensichtlich entspricht es nicht seiner biologischen Bestimmung, seine Sexualität ausschließlich zur Fortpflanzung zu benutzen«.7

Eine Möglichkeit des Mannes, seine überschüssige Sexualität für die Gemeinschaft nutzbringend zu gebrauchen, sieht Kühnen in der »sexuelle[n] Beziehung zu anderen Männern oder geschlechtsreifen Knaben«.8 Mit diesem Argument versucht Kühnen nicht nur vehement den Vorwurf der Volksschädlichkeit Schwuler zu entkräften, sondern weist auch auf die exponierte Stellung hin, die Schwule in der Gemeinschaft nach Kühnen einnehmen müssten.

Der Schwule fände nach Kühnen seine Lebensaufgabe in folgenden drei Bereichen: 

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»1. Er wird all seine Stärke und Intelligenz dazu einsetzen, seine Nützlichkeit für die Horde zu beweisen - sich unentbehrlich zu machen versuchen.

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2. Er wird versuchen, sich in der Horde eine Hausmacht zu erwerben, also Anhänger zu finden.

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3. Als wichtigstes aber und als völlig unverzichtbar für sein Leben muß er alles daran setzen, die Macht des Häuptlings zu stärken, abzusichern und zu verlängern, die allein sein Überleben garantieren kann.«9

Um diese Männerbündlereien in ihrer »staatstragenden kulturentwickelnden Bedeutung« zu würdigen, verweist Kühnen auf die Geschichte: »Ist die katholische Kirche das bedeutendste Beispiel für die geistigen Aufgaben eines Männerbundes, so ist es Sparta für den soldatischen Aufgabenbereich. [ ... ] In der NSDAP und ihren soldatischen Untergliederungen verschmelzen gleichsam die Vorbilder der Kirche und Spartas zu einem einheitlichen Ganzen.«10

Auch bzgl. der Verortung von Homosexuellen im ‘Dritten Reich’ gelangt Kühnen zu ganz außergewöhnlichen Erkenntnissen: »Der Männerbund der nationalsozialistischen Partei schließlich hat vor 1945 eine durchaus zwiespältige Position eingenommen. Ursprünglich verbot er seinen Angehörigen weder homosexuelle noch heterosexuelle Beziehungen. Das Parteiprogramm äußert sich mit keinem Wort zu diesen Dingen. 1932 stellte sich Adolf Hitler in einer öffentlichen Erklärung hinter die SA-Führung unter dem Stabschef Röhm, die homosexuelle Beziehungen im gleichen Geiste verstand und förderte wie die Spartaner oder die mittelalterlichen Templer. Aus dem Führerkorps der Partei sind ähnliche Tendenzen kaum bekannt geworden. Praktisch alle Parteiführer auf allen Ebenen waren verheiratet und damit verstrickt in private Interessen. Als der Zusammenbruch kam, reagierten allzu viele darauf nicht als Angehörige eines nur der Idee und der Gemeinschaft verpflichteten Ordens, sondern mit einer durchaus bürgerlichen Panik und persönlichen Rettungsversuchen.«11

Die gesellschaftliche Homosexuellenfeindschaft habe sich nach Kühnen »nicht aus der nationalsozialistischen Weltanschauung« entwickelt, »sondern im Wesentlichen aus jener gefühlsmäßigen Abneigung, die sich aus der tausendjährigen Vorherrschaft jüdisch christlicher Moral im Bewußtsein des europäischen Menschen herleitet«.12 Aufgrund der von Kühnen unterstellten Lebensaufgabe von Schwulen ist es ihm unverständlich, dass die heutige rechtsextreme ‘Bewegung’ Homosexualität noch nicht akzeptiert habe, obwohl doch gerade Schwule für Führungsaufgaben geeignet und somit fast unerlässlich für den eigenen Kampf geworden seien.

Allerdings zeigt Kühnen kein Verständnis für Schwule, die sich nicht in den Dienst der rechtsextremen Gruppen stellen wollten oder etwa weiblich, pervers oder unmännlich wirkten: »Das Zerrbild vom weiblichen, perversen und unmännlichen Homosexuellen ist der Ausdruck jener Pervertierung und Kommerzialisierung, mit der die europäische Dekadenz die homosexuelle Veranlagung zu infizieren versucht und zu einem Teil der allgemeinen Kulturzerstörung gemacht hat. [ ... ] Jene Homosexuelle [...] können selbstverständlich so wenig zu uns gehören, wie alle anderen extremen Ausprägungen unseres Zerfallzeitalters.«13

J. J. Soukup wittert hinter diesem Zitat Kühnens »die traditionelle Haltung des ‘gewöhnlichen Homosexuellen’, abweichendes Verhalten untereinander auszugrenzen.«14 Doch meines Erachtens deutet gerade diese Stelle in Kühnens Ausführungen auf einen ganz anderen Zusammenhang hin, der näher betrachtet werden muss.

Während Kühnen der Frau (wg. ihrer angeblich natürlichen Konstitution) ihre soziale Rolle einzig im privaten Bereich verortet, kann sich der Mann (der von Anfang an stärker Kulturwesen gewesen sei) ganz dem gesellschaftlich-öffentlichen Bereich widmen. Gerade die Männerbünde stellen für ihn die geeignete Organisationsform dar, um Staaten zu konstituieren, die Herrschaft zu sichern und auch auszuüben. Per definitionem sind demnach Frauen von der Ausübung öffentlicher Funktionen im Staate ausgeschlossen.

Kühnens Konzeption verfolgt damit einen konsequent patriarchalen Ansatz. Unter dem Begriff Patriarchat verstehe ich in diesem Zusammenhang die »Erklärung historisch und gegenwärtig existierender Frauenunterdrückung [...] Unter kapitalistischen Verhältnissen [stellt] die wesentliche sozialökonomische Grundstruktur, durch die weibliche Unterdrückung reproduziert wird, die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung [dar]. Diese Arbeitsteilung legt Frauen auf die über weite Strecken in der Familie zu erledigende nicht entlohnte Arbeit der Reproduktion der Arbeitskraft fest. Gesichert wird die weibliche Verpflichtung auf Reproduktionsarbeit nicht nur durch geschlechtsspezifische Sozialisation, sondern auch durch einen benachteiligenden Zugang, durch eine geschlechtsspezifisch diskriminierende Positionierung der Frauen im Erwerbssystem. Durch Arbeitsmarktsegmentierung und Minderentlohnung sind selbst zu einem großen Teil erwerbstätige Frauen in ihrer Existenzsicherung auf die Familie - den männlichen Familienlohn verwiesen. [ ... ] Die aus dieser Struktur der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung resultierende objektive Zurücksetzung der Frau wirkt nicht nur als solche zurücksetzend, sondern vor allem in ihrer transformierenden Gestalt der kulturellen Formen: durch die Normen, Stereotypen, Muster von Männlichkeit und Weiblichkeit. Diese kulturellen Deutungsmuster sichern Männern Privilegien und Vorrechte bis zur Möglichkeit männlicher Gewaltausübung. Diese patriarchalischen Unterdrückungsstrukturen wirken wiederum stabilisierend auf die sozialökonomischen Strukturen der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung zurück, und diese sind bereits insofern patriarchalisch überformt, als nicht nur das Kapital, sondern auch Männer ein Interesse an ihrer Aufrechterhaltung haben.«15

Kühnen gehört nun nicht nur zu den Männern, die ein Interesse an der Aufrechterhaltung der sozialökonomischen Struktur der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung haben, sondern er setzt auch alles daran, diese beizubehalten. Das bildet den eigentliche Hintergrund seiner Verurteilung von Schwulen, die sich weiblich oder unmännlich verhalten, und zeigt seine Ablehnung gegenüber emanzipatorischen homosexuellen Lebensformen. Diese Verhaltensweisen können nämlich dazu beitragen, die o.g. kulturellen Deutungsmuster aufzuweichen und stellen somit eine Gefahr für seine Vorstellung von einer Vorherrschaft der Männer und der Männerbünde dar.

Noch ein weiterer Aspekt in Kühnens Konzeption ist von entscheidender Bedeutung:

Kühnen geht, wie er selbst attestiert, von einem biologischen Ansatz aus. Seine daraus abgeleitete Konzeption ist jedoch eine vulgäre Spielart des Biologismus. Biologismus definieren Manfred Buhr und Georg Klaus als eine »soziologische und geschichtsphilosophische Strömung innerhalb der bürgerlichen Philosophie. [ ... ] Er [der Biologismus, Anm. T. H.] überträgt mechanisch Begriffsbildungen der Biologie in die Gesellschaftswissenschaften [ ... ]. Das ist vor allem unmöglich, weil im Prozess der Menschwerdung [ ... ] qualitativ neue, soziale Gesetzmäßigkeiten entstanden, denen die biologischen Gesetzmäßigkeiten des menschlichen Lebens untergeordnet sind. [...] Die biologische Existenz des Menschen ist zwar Voraussetzung seines gesellschaftlichen Daseins, erschöpft dieses jedoch nicht.«16

Kühnen hingegen leitet aus dem biologischen Ursprung des Menschen den Sinn des gesellschaftlichen Zusammenlebens ab und sieht hierin einzig und allein die Pflicht zum Überleben und zur Höherentwicklung der eigenen ‘Rasse’.

Bei dem Versuch Kühnens, seine ‘Kameraden’ zur Akzeptanz der rechten Schwulen und deren besonderer Rolle zu bewegen, bedient er sich einer merkwürdigen Konstruktion: Die Frau sei demnach vielmehr Naturwesen, der Mann stattdessen stärker Kulturwesen. Obwohl es zunächst so scheinen mag, als beziehe Kühnen in seine Argumentation soziale bzw. gesellschaftliche Gesichtspunkte mit ein, so verlässt er jedoch nicht die Grundlage der alles determinierenden Natur. So erfahren wir in Kühnens Schlussfolgerung: »Homosexualität ist eine natürliche Erbanlage und von der Natur aus dazu bestimmt, es einer kleinen Anzahl von Männern zu ermöglichen, sich völlig unbeeinflusst von persönlichen Interessen ganz der kulturellen Entwicklung und dem Dienst an der Gemeinschaft zu widmen.«17

Kühnen argumentiert also eindeutig biologistisch, und wir können mit Rolf Löther sagen:

»Es bedarf wissenschaftlicher Weltanschauung und biologischer Sachkenntnis, um sich missbräuchlich auf die Biologie berufender, pseudowissenschaftlich aufgemachter reaktionärer biologistischer Ideologie (Malthusianismus, Sozialdarwinismus, Rassismus, Sexismus) entschieden entgegenzustellen.«18

2.2 Michel Caignet und sein Verlag

Der französische Neonazi Michel Caignet war eng mit Kühnen befreundet. Kühnen taucht so beispielsweise von 1982 bis 1984 bei seinem Freund in Frankreich unter, um sich einer weiteren Strafverfolgung zu entziehen. Caignet ist auch 1984 in Madrid mit dabei, als zahlreiche westeuropäische Neonazi-Führer das »Komitee Adolf Hitler« gründen, das Hitlers 100. Geburtstag vorbereiten sollte. Kühnen nannte Caignet einen »leidenschaftlichen, immer einsatz- und opferbereiten Nationalsozialisten«, der »als einziger Nicht-Deutscher als Ehrenmitglied der ANS aufgenomme19 wurde und auch Träger ihres goldenen Ehrenabzeichens ist. Caignet fungierte als Generalsekretär der ‘Europäischen Bewegung’, Leiter der »ANS Auslandsorganisation« und De-facto-Herausgeber der Zeitschrift »Neue Front und Neue Zeit«. Caignet publizierte auch Kühnens  »Nationalsozialismus und Homosexualität«. Zudem fungiert er als Herausgeber der französischen Zeitschrift »Gaie France«. In dieser wird mit »arisch-germanischen Theme20 um die Gunst der Schwulen geworben. Intellektuelle deutsche Autoren finden sich in diesem Hochglanzblatt, in dessen Kontaktanzeigenteil etwa auch nach einem ‘Nazi-master’ gesucht wird.21

Caignet selbst vertritt ideologisch nahezu den gleichen Standpunkt wie Kühnen. So erklärt er, nachdem er Anfang Juli 1986 von allen seinen Ämtern enthoben wird: »Zuletzt möchte ich aber allen Kameraden eine Schrift zukommen lassen, die in meinen Augen das Thema der Homosexualität von einem nationalsozialistischen Standpunkt aus sachlich behandelt. Auch kommt der Autor, unser Kamerad Michael Kühnen zu dem Schluß, daß Nationalsozialismus und Homosexualität vereinbar sind. Für mich ist diese wissenschaftliche Analyse selbstverständlich viel mehr wert, als die Übernahme fremder Dogmen von Seiten einiger Kameraden und der Bezug auf die griechische und römische Antike lieber als die Übernahme biblischer Predigten, die über den verhängnisvollen Einfluß der Kirche bis ins Dritte Reich gedrungen sind.«22

Caignet zeigt sein Bedauern und Unverständnis über seine Niederlage im Machtkampf: »Man konnte einfach nicht begreifen, daß ich gleichzeitig Nationalsozialist und schwul bin. Bei manchen Kameraden herrscht sittlich die Meinung, daß man als Nationalsozialist nicht schwul sein darf und als Schwuler obligatorisch gegen das eigene Volk und seine Interessen aktiv sein muß. Es tut mir Leid, so habe ich das nicht gemeint, das Gegenteil wollte ich sogar bewirken und, übrigens mit einigem Erfolg, Menschen auch aus dieser Volksschicht zu unseren Ideen bringen. So kommen seit Juli 1986 in Frankreich auf Grund meiner Bemühungen jeden zweiten Monat 2000 Zeitungen unters Volk, die die Ideen einer volkstreuen, antiamerikanischen, idealistischen Erneuerung unserer Zivilisation vertreten.«23

Sowohl der Angriff auf seine eigene Person als auch auf die Homosexualität im Allgemeinen führt nicht dazu, dass Caignet seine rechten, antischwulen Kameraden im Streit verlässt. Er sei trotzdem weiterhin von der Richtigkeit des politischen Weges der Nationalsozialisten überzeugt und habe deshalb auch »für einen reibungslosen Übergang zwischen [ ... ] [ihm] und [ ... ] [seinem] Nachfolger gesorgt«.24

Im Verlag von Caignet erschienen diverse Publikationen. Eine von ihnen ist das deutschsprachige Heft »Ein Tempel für die Schönheit« von Gerd Ritter. Dort wettert der Autor mit antichristlichen und antisemitischen Phrasen gegen den seelenlosen Materialismus und verkünden seine eigene Religion: den nordischen Kult des Antinoos, der den Schwulen von heute angesichts ihrer Ausgrenzungserfahrungen neuen Sinn vermitteln soll. Homosexualität wird hier einer Erbengemeinschaft gleichgesetzt, die die Kulturwerdung des Menschen überhaupt erst ermöglicht habe.25

Detlef Grumbach urteilt folgendermaßen über Ritters Heft: »Homosexualität wird konsequent biologistisch (und nicht gesellschaftlich-sozial) interpretiert. Da sie in der Natur vorkommt, muß sie einen Sinn haben. Dient sie nicht der Fortpflanzung, so dient sie auf Grund ihrer biologischen Natur der Entwicklung ‘kulturtragender Werte’.«26 Interessant an Ritters Gedanken ist wohl, dass seine Argumentation mit der Kühnens fast identisch ist.

Des Weiteren richtet Ritter das folgende sinnstiftende Angebot27 an Schwule: »Die scheinbare Toleranz einer dekadenten, liberalen Gesellschaft erleichtert zwar das Ausleben sexueller Neigungen, gibt ihnen aber keinen Sinn zurück und verweigert ihnen jeden Wert. Das kann keine Lösung sein. [ ... ] Die neue Ordnung erneuert indoeuropäische Traditionen, überwindet Dekadenz und Niedergang und sichert Arterhaltung und Artentfaltung der arischen Völker.« Wie Kühnen wendet sich Ritter entschieden gegen die Dekadenz der bestehenden bürgerlichen Gesellschaft und redet ihren Niedergang herbei. Wie Kühnen schreibt auch Ritter den Schwulen eine Avantgarde-Funktion innerhalb der neuen Hochkultur zu: »Allein die Homosexuellen [sind] frei von natürlichen Bindungen an Frau, Kinder, Familie und Sippe und [werden] dazu gedrängt, sich ganz den großen Gemeinschaften und den kulturtragenden Werten zu widmen. Das ist ihr Lebenssinn. Wenn sie diesen in ihrem Leben verwirklichen, dann erfüllen sie ihre natürliche Aufgabe, dann sind nicht mehr verachtetes Symptom der Dekadenz, sondern geachtetes Fundament einer neuen indoeuropäischen Hochkultur.«28

Die biologistische Herleitung dieser Konzeption ist ebenso offensichtlich wie deren patriarchale Ausrichtung. Die Frau wird der Familie und den Kindern zugeordnet und kann den Mann in seinem Streben nach Höherem nur behindern. In staatlichen und gesellschaftlichen Funktionen will man Frauen nicht sehen. Was allerdings mit den Schwulen geschehen soll, die sich diesen Aufgaben entziehen und möglicherweise durch unmännliches Verhalten selbst zur Dekadenz beitragen, wird nicht ausgeführt.

2.3 Die Arbeitsgemeinschaft maskuliner Gays

Aus einem ganz anderen Spektrum kommt die rechte Hamburger »Arbeitsgemeinschaft maskuliner Gays (AMG)«. Die AMG versteht sich als eine Geheimgesellschaft, deren Mitglieder sich durch ein besonderes Zeichen erkennen können, das allerdings »geaendert wird, wenn die Vermutung besteht, daß es allgemein auf AMG hinweist«.29 Wie groß die Gruppe ist und ob Vernetzungen der AMG zu anderen rechten Gruppen existieren, ist mir nicht bekannt. Die Mitglieder der AMG gebrauchen die Terminologie Gays, da der Begriff Schwuler für sie ein Schimpfwort darstellt. Wenn sie einmal selbst so bezeichnet werden sollten, werde das »entsprechend geahnde30 werden. Das Wort schwul sei ein Begriff aus der Heterowelt und negativ belegt. Es sei ein Aberwitz gewesen, dass dieses Wort vor allem von den Linken als gängige Bezeichnung propagiert wurde. Damit sei die Minderheit der Gays mit einem Kainsmal gezeichnet worden, ganz im Sinne der männlichen wie auch weiblichen Heteros.

Die AMG wendet sich explizit gegen Frauen, die sie zu ihren »groessten Feinde31 zählt. Ebenso wendet sich die AMG gegen die Verwässerung der Geschlechterrollen, wozu sie u.a. auch »tuntiges Verhalten« zählt.32 Die AMG warnt, dass ein derartiges Verhalten der gemeinsamen Sache Schaden zufüge. Hinter diesem Gemisch aus einer tiefen Abneigung gegenüber Frauen und der eindeutigen Befürwortung der patriarchalen Verhaltensstrukturen33, verbirgt sich die Furcht vor einem Machtzuwachs der Frauen in der Gesellschaft. Angesichts der Tatsache, dass die Mitglieder der AMG nicht auf ihre patriarchalen Privilegien verzichten wollen, die ihnen auch als schwule Männer zugedacht werden, erscheint ihre Sichtweise nachvollziehbar und konsequent zugleich.

Die rechtsgerichtete Arbeitsgemeinschaft fordert in einem Flugblatt, dass sich »mohammedanische Ausländer den deutschen Gepflogenheiten anpassen und den deutschen Gays mit Toleranz im mitteleuropäischen Sinne gegenübertrete34 sollten. Sie vertreten die Auffassung, dass Homosexualität in Mitteleuropa schon immer toleriert wurde - und zwar nicht nur im Sinne einer Duldung. Durch den vermehrten Einfluss des Islams sehen sich die Gays in ihrem freien Ausleben der Homosexualität bedroht: »Wir Gays erleben es immer wieder, daß uns, wenn wir einem netten Tuerken usw. begegnen, auf unsere Blicke hin mit Missachtung begegnet wird. Ausspucken ist noch das Geringste. Dabei könnte doch jeder Tuerke usw. stolz darauf sein, wenn er zwar von einer Minderheit, aber doch einer bedeutenden, als gleichberechtigt anerkannt wird.«35 Die weiteren Ausführungen bedienen sich einer rassistischen Argumentation und fördern erneut eine biologistische Sichtweise zu Tage: »Es kann nur an dem geringen Intelligenzquotienten liegen, wenn dies bei den tuerkischen Männern noch nicht erkannt worden ist.«36

Ausländische Menschen, die sich nicht anpassen wollen, sollen nach Meinung der AMG abgeschoben und in ihre »Heimatknäste gesteckt werde37. Zudem soll ihnen die Wiedereinreise nach Deutschland dauerhaft verwehrt bleiben. Diese und ähnliche Äußerungen gelten in den Augen der Verfasser keinesfalls als ausländerfeindlich. Denn die »Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft maskuliner Gays« wollen nach eigenem Bekunden »jeden ausländischen Mann liebe38, wenn er sich ihren Vorstellungen anpasst.

An der ideologisch-politischen Ausrichtung der AMG besteht kein Zweifel. Obwohl die Argumentationsweise im Vergleich zu Caignet und Ritter weniger Analogien zu der von Kühnen aufweist, bedient sie sich biologistischer und patriarchaler Denkmuster.

3. Die antischwule rechtsextreme Bewegung und die Auseinandersetzung um Homosexualität

 3. 1 Antischwule Positionen der Rechtsextremen

Der Großteil der rechtsextremen, faschistisch geprägten Szene bewertet Homosexualität als entartet und staatszersetzend. Die Autoren beziehen sich - wie bereits die Terminologie nahe legt -, auf die schwulenfeindliche Ideologie und die Homosexuellenverfolgung unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland und bewerten beides positiv.

Alle rechtsextremen Parteien, von den Republikanern über die NPD bis zur DVU, verurteilen Homosexualität, messen diesem Thema allerdings keine besonders große Relevanz zu. Dies betrifft interne Auseinandersetzungen wie Publikationen gleichermaßen. In der extrem rechten Zeitschrift »Criticon«, deren Autoren  sich bemühen, das Organ als wissenschaftlich-konservatives Magazin der Intelligenzija zu etablieren, erscheint 1991 ein Artikel, der sich mit dem 7. Aids-Kongress in Florenz auseinander setzt. Der Autor dieses Artikels, Kaspar Schlich, wirft Schwulen und Lesben in ironisch-zynischer Weise vor, an ihrer Aidserkrankung selbst Schuld zu sein. Schließlich würden sie keinen Triebverzicht üben, sondern weiter ihr promiskes Verhalten ausleben. Er geißelt die Organisationsformen von Aidskranken und deren Anklage gegen die homophobe Gesellschaft. Homosexuelle und Fixer stellen für Schlich die »Hochrisikogruppen« innerhalb der Industrienationen schlechthin dar. Um weiteres Unheil zu vermeiden, wären beide zu bekämpfen: »Wie glücklich müssen wir uns schätzen, daß wir dank der selektiven Verbreitung der Krankheit noch klar unterscheiden können zwischen Hochrisikogruppen und dem Rest der Bevölkerung! Wäre es da nicht nahe liegend, die Krankheit nicht nur mit dem Geldhahn und dem Scheckbuch zu bekämpfen, um endlich eine Therapie zu ermöglichen, präventiv nicht nur dadurch, daß alle einträchtig den Kondom-Chor singen, den nach der Aufregung des ersten Aids-Schocks ohnehin kaum noch jemand beachtet - am allerwenigsten die Jünger der reinen Lust, für die auch der Gummi schon eine Zumutung bedeutet? Müßte man nicht konsequenterweise versuchen, die Risikogruppen ‘trockenzulegen’ bzw. so klein wie möglich zu halten?«39

Neben diesem Ruf nach staatlicher Repression gegen - und vielleicht sogar nach Vernichtung von - Junkies und Schwule(n) darf eine eigene Homosexualitätstheorie nicht fehlen, die eine Antwort auf die Frage nach den Ursachen des vermeintlichen Übels bereithält. Schlich behauptet, dass Homosexualität bei erwerbstätigen Müttern durch Stresssituationen während der Schwangerschaft entstehe. Erneut stoßen wir bei diesem Argument auf einen biologistischen Erklärungsansatz, der zudem Homosexualität pathologisiert und durch einen Kunstgriff auch noch auf die »Gefahr« aufmerksam macht, die ein hoher »Prozentsatz erwerbstätiger Mütte40 verursache, die nach Schlichs Vorstellungen natürlich im Haus und am Herd ihren Platz haben.

3.2 Die erste Debatte in der Neonazi-Szene

Die erste Homosexualitätsdebatte innerhalb der Neonazi-Szene datiert auf das Jahr 1981. Im Infoblatt der »Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten (ANS/NA)« erscheint Ende Mai 1981 ein Rundschreiben von Michael Frühauf. Frühauf ist Ersatz-Führer der Gruppe und unterhält als V-Mann des Verfassungsschutzes Kontakt zu Kühnen. In dem genannten Artikel fordert Frühauf, dass sowohl der »homosexuelle Gesinnungsgenosse« Johannes Bügner als auch der Hamburger »ANS-Kamerad« Philipp S..41 wegen »erwiesener Homosexualität bzw. Päderasti42 aus der Organisation ausgeschlossen werden.

Eine Woche später, am 28. Mai 1981, wird Bügner von vier rechtsextremen Tätern (unter Beteiligung von Frühauf) in der Nähe der norddeutschen Ortschaft Stemwarde mit vierzehn Messerstichen regelrecht »abgeschlachte43. Welche Rolle Kühnen bei diesem sogenannten Fememord spielte, ist weiterhin ungeklärt. Grumbach meint, dass vieles dafür spreche, »daß er [Kühnen, Anm. T. H.] den Befehl gegeben hat«.44 Kühnen selbst hat dies stets geleugnet. So berichtet Kühnen 1982 im Allgemeinen Deutschen Sonntagsblatt, er sei überzeugt, »daß in den Reihen ANS so etwas wie der Fall Bügner nie passiert wäre, wenn ich selber oder Christian Worch [sein engster Begleiter, Anm. T. H.] weiterhin die Kontrolle über die Truppe gehabt hätten«.45

Obwohl diese Aussage Kühnens nahe legt, dass der Grund für den Mord in den Einstellungen seiner Gesinnungsgenossen zu suchen sei, macht er alleine den V-Mann des Verfassungsschutzes für den Mord verantwortlich. Dadurch kann Kühnen die Differenzen um die Homosexualität in den eigenen Reihen zunächst negieren.

3.3 Die zweite Debatte in der Neonazi-Szene

Mitte 1986 kommt es dann aber doch zum Eklat, der zur Spaltung der gesamten radikal-neofaschistischen Szene führt. Caignet gibt dem Pariser Kulturmagazin »Masques« ein Interview und bekennt sich in diesem öffentlich zu seiner Homosexualität. Dies stellt den Startschuss für eine Hetz- und Selektionskampagne der antischwulen Rechten in der »Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP)«46 und der »Neuen Front« dar.

Grumbach sieht hinter dieser Kampagne in erster Linie strategische Gesichtspunkte. »Der Zeitpunkt war günstig, denn Kühnen saß im Knast. [ ... ] Kühnen und einige seiner Getreuen versuchten unter Berufung auf SA-Stabschef Röhm, den ‘Putsch’ der ‘reaktionären Kreise’ rückgängig zu machen. Aber es ging nicht nur um Homosexualität, sondern auch um die Macht in der Bewegung, und so war der Bruch endgültig.«47 Auch Soukup schätzt dies so ein: »Auf die Tagesordnung wurde das Thema von Kühnens schärfsten Konkurrenten, Jürgen Mosler, gesetzt, der die Haftzeit Kühnens nutzen wollte, selber die Führungsposition einzunehmen. Später wird von einem ‘Putsch’ gesprochen. Homosexualität wird, wie gehabt, als Katalysator im Machtgerangel der Faschisten zur Disposition gestellt.«48

Caignet wird Anfang Juli 1986 auf Beschluss Moslers, »von seinen Ämtern wegen erwiesener Homosexualität, die im Gegensatz zur nationalsozialistischen reinen Lehre steh49 enthoben. Beim Landesparteitag der FAP im Juli 1986 proklamieren Mosler und die Führungsclique der FAP »den Kampf gegen Homosexuelle, innerhalb und außerhalb unserer Reihen«.50 Kühnen versucht unter Inanspruchnahme des Führerprinzips mit Disziplinierungsdrohung - allerdings vergeblich - zu intervenieren und die FAP-Führung um Mosler zur Zurücknahme ihrer Positionen zu bewegen. Die auf dem Parteitag anwesenden Aktivisten folgen hingegen Mosler.

Im August 1986 erscheint in der »Neuen Front - Publikation des nationalen Widerstands (NFP) ein sogenanntes Anti-Homosexuellenmanifest von Mosler, welches von fast allen aus der Führungsriege der FAP unterschrieben ist. In diesem Manifest werden Schwule als »Verräter am Volk51 denunziert und ursächlich für Aids verantwortlich gemacht. Mosler bezeichnet Homosexualität als eine »lebenszerstörende[... ], krankhafte[... ] Abnormität, die es zu bekämpfen gilt, wo immer wir sie finden«. Weiter ist zu lesen: »Für uns Nationalsozialisten ist [... ] der Schutz der Volksgesundheit eine besondere Verantwortung. Es ist unsere Aufgabe, alles ekelhafte und gefährlich Kranke vom Volke fernzuhalten. Bei Homosexualität handelt es sich um eine Krankheit [... ] die gesunde Völker auszurotten geeignet ist.
[... ] Sie ist seelischen Ursprungs und schwer heilbar.«52 Ein Schwuler könne »niemals ein treuer Nationalsozialist sein. Schwule sind Verräter am Volk und damit an uns. Wer sich mit einem Schwulen einläßt oder ihm die Möglichkeit verschafft, sich in unsere Gesinnungsgemeinschaft einzuschleichen, macht sich des Verrats schuldig und ist nicht mehr unser Kamerad.«53

Obwohl Mosler in seinem Manifest Homosexualität als seelische Krankheit bezeichnet, wäre es ein Irrtum, daraus zu schließen, seine Beurteilung wäre das Ergebnis einer gesellschaftlich-psychologischen Analyse. Die als unumstößlich angesehene homophobe Norm wird hier erneut biologistisch hergeleitet und deckt sich mit der nationalsozialistischen Rasselehre des Dritten Reiches.54

Kühnen - zu diesem Zeitpunkt noch im Gefängnis - glaubt sich isoliert. Da er nicht erfährt, wie groß die Zahl seiner Anhänger ist, verkündet er am 1. Oktober 1986 seinen Austritt aus der ANS und lässt verlauten, dass er sich aus dem aktiven, politischen Kampf zurückziehen werde. Er wolle auf jeden Fall eine Spaltung der rechtsextremen Bewegung verhindern. Als er allerdings erfährt, dass die ANS bereits in zwei Lager gespalten ist, ändert er seine Meinung. Er zieht seine Austrittserklärung zurück, ernennt seine Fraktion, die »Neue Front Widerstand«, zur rechtmäßigen Nachfolgeorganisation und kündigt politischen Widerstand an: »Was Nationalsozialismus wirklich ist, wissen wir besser als die Moralinquisition.«55

Als Antwort auf Moslers Antihomosexuellen-Manifest veröffentlicht Kühnen seine Verteidigungsschrift »Nationalsozialismus und Homosexualität«. Dabei weist er vehement darauf hin, dass das Sexualleben des Einzelnen dessen Privatsache sei und für den nationalsozialistischen Kampf keinerlei Relevanz haben dürfe: »Ich habe von Beginn an und bewußt niemals gefragt, welche Bett-, Trink- oder sonstigen privaten Gewohnheiten und Anlagen ein Kamerad mitbringt.«56

In der »Neuen Front« fordert Kühnen »alle Aktivisten und Amtsträge57 auf, sich zu ihm zu bekennen. Die FAP, aber auch andere Gruppen der Neonazi-Szene, wie die »Nationale Front (NF)«, die »Deutsche Frauen Front (DFF)« und die »FAP-Frauenschaft«, spalteten sich daraufhin in einen antischwulen und einen das Schwulsein tolerierenden Flügel. Die um Kühnen gescharte Gruppe möchte die Privatsphäre von dem politisch-öffentlichen Agitationsraum strikt getrennt sehen und erwartet von den schwulen ‘Kameraden’, ihre eigene Homosexualität zu verheimlichen.

Auf Kühnens Schrift reagiert die Mosler-Fraktion mit einer ausführlichen Stellungnahme. Diese deckt sich mit der nationalsozialistischen Rasselehre, vor allem mit der durch und durch homophoben Einstellung des Reichsführers der SS und Chef der Deutschen Polizei Heinrich Himmler.58 Kühnens Verteidigungsschrift sei »saudummes Schwulengequatsche«. Dieser habe die »Grenze überschritten, jenseits derer psychopathologische Gesichtspunkte heranzuziehen sind«.59 An anderer Stelle wird bemerkt, dass unter Hitler nicht nur Homosexualität verboten war, sondern auch »entarteter Journalismus und das Verfassen perverser Schriften [... ]. Also hätte man sich auch die vorliegende Schrift von Michael Kühnen nicht bieten lassen«.60 Die Anmerkungen gipfeln - in Anlehnung an ein Zitat von Himmler - in der Forderung: »In alter Frische Sümpfe anlegen! Denn es wird hohe Zeit!«61

In den folgenden Jahren tobt innerhalb der FAP der Machtkampf zwischen der Mosler- und der Kühnenfraktion. Die »FAP-Gaue« Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hamburg sind Mosler verpflichtet, Hessen und Bayern bleiben Kühnen treu. In Bremen, Baden-Württemberg und Berlin sind die Gruppen untereinander zerstritten. Noch im Oktober 1986 bietet Mosler Kühnen die Möglichkeit an, in die Bewegung zurückzukehren, allerdings nur, wenn sich dieser ihm demütig unterordne.62

Initiiert durch einen Freund Kühnens, Christian Worch (ebenfalls Mitglied der FAP) sowie dem Chef der »Hilfsgemeinschaft nationaler Gefangener (HNG)«, Günter Deckert, finden mehrere Treffen statt, um die sich inzwischen hart bekämpfenden Lager zu einigen. Im Januar 1989 verpflichten sich die Widersacher, keine persönlichen Angriffe mehr zu starten. Es wird eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Um jedoch keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, kommentiert Mosler diese Erklärung in der Zeitung »FAP-Intern«: »Unsere Ideologie bleibt unerschütterlich - sie steht für ein sauberes deutsches Volk! Und sie steht gegen ein überfremdetes und entartetes Volk. Entartung gilt es mit allen Mitteln zu bekämpfen! [...] Schluß mit den Punkerhaarschnitten, Schluß mit modischem Firlefanz, mit Ohrringen bei Männern.«63

Im Januar 1989 übernimmt Kühnen noch einmal für kurze Zeit uneingeschränkt die Führungsposition in der FAP. Mosler zieht sich ins Privatleben zurück. Nach der Maueröffnung erhält Kühnen zunächst viel Zulauf von Neonazis aus Ostdeutschland. Doch bald distanzieren sich diese wieder von Kühnen, weil sie »nicht mehr von Hooligans aus Ostberlin als Schwuchties beschimpft werde64 wollen. Anfang 1990 gründet Kühnen in Bremen die »Deutsche Alternative (DA)«, eine bundesweite Partei - ein paar Monate später stirbt er an Aids.

In den folgenden Jahren nähern sich die zerstrittenen Flügel der FAP wieder einander an und arbeiten mehr zusammen. Über Homosexualität wird allerdings nicht mehr diskutiert. Intern hat sich der Druck auf Schwule hingegen eher verstärkt. Als jüngstes Beispiel sei hier der Konflikt um Bela Althans genannt. Weder in dem über ihn gedrehten Dokumentarfilm65, bei dem ihm ein hohes Maß an eigener Gestaltungsmöglichkeit eingeräumt wurde, noch in den Interviews zum Film offenbart er sich als Schwuler. Althans wird auf Grund seiner Äußerungen im Film wegen Volksverhetzung angeklagt. Während des Prozesses lässt sich Althans mit seiner Neuverlobten für die Presse ablichten und dementiert alle Behauptungen, er selbst sei schwul.

4. Schluss

Die Auseinandersetzung über Homosexualität in der Neonazi-Szene spielt sicher auch vor dem Hintergrund eines Machtkampes um die Führungsposition in der Bewegung eine nicht unbedeutende Rolle. Es würde dem Gegenstand jedoch nicht gerecht, diese Auseinandersetzung lediglich unter diesem Gesichtspunkt zu betrachten. Dafür spricht schon die Vehemenz, mit der auf beiden Seiten um die eigene Position gekämpft wurde. Bei der Frage der Befürwortung oder Ablehnung der Homosexualität scheiden sich bei den Rechtsextremen die Geister.

Die Differenz wird schon bei der theoretischen Herleitung deutlich. Die Vertreter beider Lager sind überzeugt, ihren Standpunkt - Befürwortung oder Ablehnung der Homosexualität - aus der nationalsozialistischen Gesellschaftsideologie zweifelsfrei herleiten zu können. Beide Argumentationsketten kommen jedoch pseudowissenschaftlich daher: Da biologische Gegebenheiten einfach auf soziale Systeme übertragen werden, kommen sie über einen vulgären Biologismus nicht hinaus. Die jeweilige Argumentation dient keinem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse, sondern lediglich der Rechtfertigung des eigenen politischen Standpunktes.

Wieso schwule Rechtsextreme bestrebt sind, Nationalsozialismus und Homosexualität für vereinbar zu erklären, ist leicht nachvollziehbar. Warum dies hingegen die antischwule Fraktion mit aller Vehemenz zu bekämpfen versucht, ist wesentlich schwerer zu beantworten. Mit den von mir analysierten Argumenten und Stellungnahmen der Neonazis ist sicherlich keine abschließende Antwort auf diese Frage möglich. Mir scheint jedoch, dass diese Rechtsextremen Homosexualität deshalb so entschieden bekämpfen, weil sie (möglicherweise auch unbewusst) befürchten, dass sich dadurch die kulturellen Deutungsmuster von Männlichkeit und Weiblichkeit auflösen und so ihre patriarchalen Privilegien und Rechte gefährdet werden. So hatte ja Mosler selbst das Tragen von Ohrringen bei Männern als Entartung bezeichnet.

Fraktionsübergreifend einig sind sich die Rechtsextremen hingegen nur bei einem Sachverhalt: das patriarchale Geschlechterrollenverhältnis darf auf keinen Fall gefährdet werden. Dieses scheint schon durch emanzipatorische schwule Lebensstile bedroht, so dass die eigene Homosexualität zur 'Bettgewohnheit' reduziert werden muss.

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5. Anmerkungen

1 Caignet, Michel, Erklärung von M. Caignet vom 10.09.1986, verschickt an alle Bezieher der Neuen Zeit, S. 1. Zurück zur Fn. 1

2 Michael Kühnen war einer der bedeutendsten Neonazis in Deutschland und galt als (zukünftiger) Führer der Bewegung. Nach mehreren Jahren bei der Bundeswehr wird er 1977 wegen Verletzung der Dienstpflicht entlassen. Er gründet die »Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten (ANS/NA)«, und erhält Kontakt zu Nazi-Größen wie dem Leiter der Wehrsportgruppe Hoffmann. 1978 laufen gegen Kühnen 17 Ermittlungsverfahren wegen diverser Delikte - die ersten Verurteilungen lauten auf Bewährung. 1979 wird er angeklagt wegen Rädelführerschaft einer NS-Terrorgruppe; auf Grund mangelnder Beweise wird Kühnen freigesprochen. Allerdings soll er auf Grund anderer Verfahren (Volksverhetzung, Aufforderung zu Gewalttaten etc.) eine Haftstrafe von 4 Jahren verbüßen. Kühnen ist inzwischen zum Märtyrer emporgestiegen und erteilt aus dem Knast heraus weiter Anweisungen. 1982 wird er vorzeitig aus der Haft entlassen, obwohl er wegen den Nationalsozialismus verherrlichender Literatur zu weiteren neun Monaten Haft verurteilt ist. Das Gericht erlässt als Auflage, dass er zu keiner Person aus dem Nazi-Umfeld Kontakt unterhalten dürfe. Kühnen hält sich jedoch nicht an diese Vorschrift: Er tritt zu Propagandazwecken auf und vereinigt viele der versprengten Neonazigruppen unter der ANS. Inhaltlich bezieht sich die ANS auf Ernst Röhm und die Strasser Brüder, die den Aufbau eines sozialistischen revolutionären Großdeutschlands zu ihrem politischen Ziel erklärten. Vehement lehnen sie den verbürgerlichten, großkapitalistischen Hitlerismus ab. 1983 verbietet das Bundesinnenministerium die ANS; Kühnen setzt sich in die Schweiz ab, wird dort aber nach Deutschland ausgewiesen und sofort verhaftet. Wieder muss er ins Gefängnis -  diesmal für drei Jahre (Falschaussage und Verbreiten von Nazi-Symbolen). Vom Knast aus bereitet er den Einstieg der ehemaligen ANS in die 1995 verbotene Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP) vor. 1990 gründet er die DEUTSCHE ALTERNATIVE in Bremen. Im April 1991 stirbt Kühnen an Aids (Vgl. Soukup, J.J. 1991, Schwule Stadtgeschichte Bielefeld, unveröffentlichtes Skript, Stand Mai 1991, S. 5ff.; Grumbach, Detlef o. J., Schwule Neo‑Nazis?, unveröffentlichtes Skript, S. 1 ff.). Zurück zur Fn. 2

3 Vgl. Kühnen 1986 [a], Nationalsozialismus und Homosexualität, hg. v. M. Caignet, im Eigendruck, Paris. Zurück zur Fn. 3

4 Zu Michel Caignet siehe Kapitel 2.2. Zurück zur Fn. 4

5 hnen 1986a (wie Anm. 3), S. 9. Zurück zur Fn. 5

6 hnen 1986a (wie Anm. 3), S. 22. Zurück zur Fn. 6

7 hnen 1986a (wie Anm. 3), S. 26f. Zurück zur Fn. 7

8 Kühnen 1986a (wie Anm. 3), S. 27. Zurück zur Fn. 8

9 Kühnen 1986a (wie Anm. 3), S. 33. Zurück zur Fn. 9

10 Kühnen 1986a (wie Anm. 3), S. 41. Zurück zur Fn. 10

11 Kühnen 1986a (wie Anm. 3), S. 44. Zurück zur Fn. 11

12 Kühnen 1986a (wie Anm. 3), S. 63. Zurück zur Fn. 12

13 Kühnen 1986a (wie Anm. 3), S. 58. Zurück zur Fn. 13

14 Soukup, J. J. 1991, Schwule Stadtgeschichte Bielefeld, unveröffentlichtes Skript, Stand Mai 1991, S. 4.  Zurück zur Fn. 14

15 Steinberg, A. 1990, Matriarchat/Patriarchat, in: Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften, Bd. 3, hg. v. H. J. Sandkühler u.a., Hamburg, S. 320-325, S.320ff.
Zurück zur Fn. 15

16 Buhr, M./ G. Klaus, 111975, Biologismus, in: Philosophisches Wörterbuch, Bd. 1 [1964], hg. v. M. Buhr und G. Klaus, Berlin 111975 [1964], S. 227 f.  Zurück zur Fn. 16

17 Kühnen 1986a, (wie Anm. 3), S. 61. Zurück zur Fn. 17

18 ther, R., 1990, Biologie, in: Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften, Bd. 1, hg. v. H. J. Sandkühler u.a., Hamburg, S. 418. Zurück zur Fn. 18

19 Kühnen, zitiert nach: Grumbach, Detlef: Neo-Nazis, Michael Kühnen und die Schwulen - "Mit uns zur Sonne?!", in: DornRosa Nr. 32, Hamburg im Dezember 1991,  S. 8. Zurück zur Fn. 19

20 Grumbach, Detlef o. J., (wie Anm. 19), S. 7. Zurück zur Fn. 20

21 Vgl. Grumbach, Detlef o. J., (wie Anm. 19), S. 7. Zurück zur Fn. 21

22 Caignet, Michel 1986, (wie Anm. 1), S. 2. Zurück zur Fn. 22

23 Caignet, Michel 1986, (wie Anm. 1) S. 1. Zurück zur Fn. 23

24 Caignet, Michel 1986, (wie Anm. 1) S. 1. Zurück zur Fn. 24

25 Vgl. Grumbach, Detlef o. J., (wie Anm. 19), S. 7. Zurück zur Fn. 25

26 Grumbach, Detlef o. J., (wie Anm. 19), S. 7. Zurück zur Fn. 26

27 Vgl. Grumbach, Detlef o. J., (wie Anm. 19), S. 8. Zurück zur Fn. 27

28 Gerd Ritter, zitiert nach: Grumbach, Detlef o. J., (wie Anm. 19), S. 8. Zurück zur Fn. 28

29 Arbeitsgemeinschaft maskuliner Gays (AMG), 1994, AMG eroeffnet Kampf gegen homophobe Auslaender, Flugblatt aus der Mailbox Comlink (Mai 1994), S. 1.  Zurück zur Fn. 29

30 Arbeitsgemeinschaft maskuliner Gays (AMG), (wie Anm. 29), S. 3. Zurück zur Fn. 30

31 Arbeitsgemeinschaft maskuliner Gays (AMG), (wie Anm. 29), S. 3.  Zurück zur Fn. 31

32 Arbeitsgemeinschaft maskuliner Gays (AMG), (wie Anm. 29), S. 3. Zurück zur Fn. 32

33 Vgl. Steinberg, A., 1990, (wie Anm. 15), S. 323.  Zurück zur Fn. 33

34 Arbeitsgemeinschaft maskuliner Gays (AMG), (wie Anm. 29), 1994, S. 2.   Zurück zur Fn. 34

35 Arbeitsgemeinschaft maskuliner Gays (AMG), (wie Anm. 29), S. 2. Zurück zur Fn. 35

36 Arbeitsgemeinschaft maskuliner Gays (AMG), (wie Anm. 29), S. 2.  Zurück zur Fn. 36

37 Arbeitsgemeinschaft maskuliner Gays (AMG), (wie Anm. 29), S. 2.  Zurück zur Fn. 37

38 Arbeitsgemeinschaft maskuliner Gays (AMG), (wie Anm. 29), S. 2.  Zurück zur Fn. 38

39 Schlich, K. 1991, Der säkularisierte Liebestod, in: Criticon, Nr. 127 (Sept./Okt. 1991), S. 250f. 
Zurück zur Fn. 39

40 Schlich, K. 1991, (wie Anm. 15), S. 251.  Zurück zur Fn. 40

41 Philipp S. war Mitglied der ANS und wurde von einem Hamburger Gericht verurteilt, weil er eine pädosexuelle Beziehung zum 15-jährigen Sohn einer Frau unterhielt, die der ANS Räume zur Verfügung stellte (Vgl. Soukup 1991, S. 1). Zurück zur Fn. 41

42 Aktionsfront Nationaler Sozialisten/ Nationale Aktivisten (ANS/NA), 1981, ANS-Info, Nr. 2, vom 21. Mai 1981. Zurück zur Fn. 42

43 Aust, S., 1982, Bericht aus der rechtsradikalen Szene, in: konkret, Nr. 12 (1982), S. 15.
 
Zurück zur Fn. 43

44 Grumbach, Detlef o. J., (wie Anm. 19), S. 9. Zurück zur Fn. 44

45 hnen, zitiert nach Grumbach, Detlef o. J., (wie Anm. 19), S. 9. Zurück zur Fn. 45

46 Die FAP ist am 23. Februar 1995 vom Bundesinnenminister Manfred Kanther verboten worden.
Zurück zur Fn. 46

47 Grumbach, Detlef o. J., (wie Anm. 19), S. 9. Zurück zur Fn. 47

48 Soukup, J. J. 1991, (wie Anm. 14), S. 2. Zurück zur Fn. 48

49 Mosler, Markus 1986[a], Homosexuellenmanifest, in: Neue Front - Publikation des nationalen Widerstands (NPF), Nr. 8 (1986), S. 7.  Zurück zur Fn. 49

50 Zitiert nach: Soukup, J. J. 1991, (wie Anm. 14), S. 2. Zurück zur Fn. 50

51 Mosler, J. 1986[a], Homosexuellenmanifest (wie Anm. 49), S. 9f. Zurück zur Fn. 51

52 Mosler, J. 1986[a], Homosexuellenmanifest (wie Anm. 49), S. 9.  Zurück zur Fn. 52

53 Mosler, J. 1986[a], Homosexuellenmanifest (wie Anm. 49), S. 9f. Zurück zur Fn. 53

54 Vgl. Grumbach, Detlef o. J., (wie Anm. 19), S. 10. Zurück zur Fn. 54

55 hnen, Michael 1986[b], in: Sonderbeilage zur NEUEN FRONT Nr. 36 (Okt. 1986), S. 5. Zurück zur Fn. 55

56 Kühnen, zitiert nach Soukup, J. J. 1991, (wie Anm. 14), S. 3. Zurück zur Fn. 56

57 Kühnen, zitiert nach Soukup, J. J. 1991, (wie Anm. 14), S. 7. Zurück zur Fn. 57

58 Grumbach, Detlef o. J., (wie Anm. 19), S. 7. Zurück zur Fn. 58

59 Mosler, J. 1986[b], in: Neuen Front - Publikation des nationalen Widerstands (NPF), Nr. 9/10 (1986), S. 7. Zurück zur Fn. 59

60 Mosler, J., 1986[b], (wie Anm. 58), S. 10.  Zurück zur Fn. 60

61 Mosler, J., 1986[b], (wie Anm. 58), S. 10. Zurück zur Fn. 61

62 Vgl. Soukup 1991, S. 6. Zurück zur Fn. 62

63 Mosler, J., 1986[b], (wie Anm. 58), S. 10. Zurück zur Fn. 63

64 Zitiert nach Soukup, J. J. 1991, (wie Anm. 14), S. 6. Zurück zur Fn. 64

65 1993/94 drehte Bonengel den Dokumentarfilm Beruf: Neonazi über den (schwulen) Yuppie-Neonazi Bela Althans. Der Film sollte in Schulen als eine Auseinandersetzung mit Neonazis und Faschismus gezeigt werden. Zurück zur Fn. 65

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