Ein Rosa-Winkel-Häftling berichhtet

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Das Schicksal des Rosa-Winkel-Häftlings Karl Gorath (taz Bremen vom 27./28. Juni 1998)

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Chronologie der Verfolgung

 

Karl Gorath (alias Karl B.) ist wohl der letzte Mensch in Bremen, der von der Verfolgung Homosexueller durch die Nazis berichten kann. Die Konzentrationslager in Neuengamme, Mauthausen, Auschwitz - Karl B. hat überlebt. Zurückgezogen lebt er inzwischen in Bremerhaven. Eigentlich wollte er keine Interviews mehr geben. Für Jörg Hutter, Mitarbeiter bei den SchwulLesbischen Studien an der Uni Bremen und prominenter Schwulenpolitiker der Grünen machte er eine Ausnahme. Die zwei lernten sich Ende der 80er-Jahre kennen und sind befreundet (taz Bremen vom 27./28. Juni 1998).

"Sie sind ja schon wieder hier!" Ein ehemaliger Rosa-Winkel-Häftling berichtet
Karl Gorath.: Schwul und verfolgt

Jörg Hutter: Lieber Karl, zunächst einmal meinen Dank dafür, dass du mit deinen 86 Jahren nochmals bereit bist, Rede und Antwort zu stehen. Mir ist bewusst, dass dich die Erinnerungen noch heute belasten. Deshalb schätze ich dein Entgegenkommen sehr. Du bist 1939 verhaftet worden. Was war damals passiert?

Karl B.: Mich hat ein ‘guter’ Freund bei der Kriminalpolizei denunziert und so bekam ich eines Tages eine Vorladung zur Polizei. Ich bin dann gleich auf der Wache verhaftet und ins Bremer Polizeihaus transportiert worden. Dort hat man mich verhört. Der Beamte hat mich mit einer geladenen Pistole bedroht. Ich habe dann keine andere Möglichkeit mehr gesehen, als die Beschuldigungen zuzugeben. Wegen gleichgeschlechtlicher Unzucht, so hieß das ja damals, wurde ich von einem Bremer Gericht zu einer Zuchthausstrafe verurteilt, die ich in Celle verbüßt habe.

Wieso kamst du denn danach noch in ein Konzentrationslager?

Warum ich nach Verbüßung meiner Strafe nicht freigelassen wurde, weiß ich nicht. Wahrscheinlich galten wir Homosexuellen alle als gefährlich. Ich bin nämlich in das KZ Neuengamme eingeliefert worden. Dort musste ich anfangs den rosa Winkel tragen. Ich hatte dann aber unheimliches Glück. Da ich als Jugendlicher eine Ausbildung zum Krankenpfleger absolviert hatte, wurde ich der Krankenabteilung zugewiesen. Das war ein großer Vorteil. Ich brauchte nicht zu den täglichen Arbeitseinsätzen ausrücken und bekam auch genügend Essen. Mir war es dank der Hilfe von Kameraden dann möglich, meinen rosa Winkel gegen einen roten auszutauschen.

Die meiste Zeit warst du aber im Stammlager von Auschwitz interniert. Warum?

Die Lagerleitung von Neuengamme hat die russischen Kriegsgefangenen aushungern lassen. Das wollten wir verhindern. Wir haben dann versucht, Essenrationen in das Russenlager zu schmuggeln. Als das aufflog, hieß es: 'Straftransport nach Auschwitz'. Obersturmbannführer Bachmeier verabschiedete uns mit den Worten: "Ihr seht die Freiheit nie wieder!" Mit vier weiteren Kameraden wurde ich dann am 11. Juni 1943 nach Auschwitz deportiert.

Wie konntest du Auschwitz überleben?

Wir sind gleich bei der Ankunft von der Lagerprominenz, das war die Lagerleitung der Häftlinge, ins Krankenrevier abgestellt worden. Damit waren wir vor den gefährlichen Arbeitseinsätzen sicher. Ich habe es dann bis zum Blockältesten von Block 3 geschafft. Diese privilegierte Stellung hat aber nicht vor den gefürchteten Appellen geschützt. Besonders schlimm war es immer, wenn Häftlingen die Flucht gelungen war oder Kameraden hingerichtet werden sollten. Dann mussten wir oft stundenlang - und zwar bei jedem Wetter - bewegungslos in Reih’ und Glied stehen. Viele sind bei diesen Appellen vor Entkräftung zusammengebrochen und gestorben.

Gab es auch gute Seiten?

Ja, die gab es. Ich habe zwei jüngere polnische Freunde gehabt, die auch zu mir auf die Stube durften. Die SS hat dann aber versucht, diese Pipelei - wie es damals hieß - zu unterbinden. Da wurde eigens ein Bordell eingerichtet, das wir alle besuchen mussten. Ich habe mich mit der Dirne aber nur unterhalten. Passiert ist da nichts.

Im Sommer 1989, auf unserer gemeinsamen Fahrt nach Polen, fand ich im Archiv der Gedenkstätte Auschwitz die Todesdaten meiner Freunde. Es hat mich sehr erschüttert, dass beide Freunde Auschwitz nicht überlebt haben. Juden und Polen sind nämlich im Laufe des Jahres 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gebracht worden. Ich habe das nicht verhindern können. Ich konnte Ihnen nicht helfen. Die Gewissheit über diesen Tod hat mich so stark belastet, dass ich die Reise vorzeitig abgebrochen habe.

Dein weiterer Weg war ja dann eine wahre Odyssee.

Ja, weil ich der Propaganda geglaubt habe. Die SS-Wachmannschaften erklärten uns kurz vor der Befreiung des Lagers, dass die Russen uns alle umbringen würden. Ich bin dann lieber auf Transport gegangen, zusammengepfercht in offenen Güterwagons. Zuerst ging es nach Mauthausen, später ins Kloster Melk in der Wachau. Dann sind wir auf Kähnen nach Ebensee im Salzkammergut transportiert worden. Wir hatten ständig Angst, dass man uns kurz vor Kriegsende noch umbringt. Es wäre sehr leicht gewesen, uns etwa im Fluss ersaufen zu lassen. Am 8. Mai 1945 bin ich dann aber befreit worden. Das hätte ich beinahe nicht mehr erlebt. Ich war an Ruhr erkrankt und fast schon tot. Ein französischer Arzt hat mich aus einem Berg von Leichen gezogen und wieder hochgepäppelt.

Und dann?

Karl B.: Dann wurde ich 1947 erneut verurteilt. Von demselben Richter. Rabien hieß der Kerl. Er empfing mich im Gerichtssaal mit den Worten: 'Sie sind ja schon wieder hier!' Er hat mich dann zur Höchststrafe verurteilt - nach dem selben Gesetz wie 1939. Mein Verteidiger hatte noch beantragt, die Haftstrafe um die Zeit meiner KZ-Haft zu kürzen. Selbst das ist abgelehnt worden. Dann hieß es fünf Jahre Zuchthaus. Die habe ich auch ganz abgesessen. Ich wollte keine Gnade - weder von diesem Staat, noch von dieser Justiz.

Das war dann aber immer noch nicht alles.

Karl B.: Nein, denn jetzt war ich ja richtig vorbestraft. Ich hab’ dann zehn Jahre lang keine Arbeit mehr bekommen. Auf dem Arbeitsamt hieß es nur: 'Für Sie haben wir nichts, Herr B.' Ich habe erst in den 60er-Jahren eine Anstellung gefunden. Später dann hat man mir die Haftzeit und die Arbeitslosigkeit auch noch von meinem Rentenanspruch abgezogen. Meine Klage vor dem Sozialgericht wurde abgeschmettert, weil der Sachbearbeiter des Arbeitsamtes ausgesagt hatte, dass ich mich ja nie um eine Vermittlung bemüht hätte. Meine Rente lag unter Sozialhilfesatz.

Ähnlich erfolglos waren ja auch deine Versuche, die KZ-Haft entschädigt zu bekommen.

Ja, alle meine Anträge sind abgelehnt worden. Grund war meine Vorstrafe. Es hieß immer, das hätte ich mir ja selbst zuzuschreiben. Erst als 1989 in Bremen der Härtefond eingerichtet wurde, bekam ich eine Chance. Dank deiner und der Hilfe des Rat und Tat Zentrums erhalte ich heute monatlich 500 DM dazu.

Gäbe es nach all diesen schlimmen Erfahrungen und den jüngsten Wahlerfolgen der rechtsextremen DVU einen Rat, den du Schwulen und Lesben mit auf den Lebensweg geben willst?

Nein, eigentlich nicht. Vielleicht sollten sie aber wachsam sein, da die Entwicklung zum Besseren auch umkehrbar ist.

Copyright © Jörg Hutter. Alle Rechte vorbehalten. Die hier veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur zu privaten Zwecken heruntergeladen oder ausgedruckt werden. Für andere Absichten - insbesondere das Einstellen auf Webseiten - ist das Einverständnis des Verfassers und des betreffenden Publikationsorganes einzuholen.

Wir trauern um

D. Karl Gorath (alias Karl B.)

geb. 12.12.1912, gest. 18.03.2003

Unser Freund ist nach einem Leben geprägt von Verfolgung von uns gegangen. Wir werden sein Vermächtnis als Opfer des Nationalsozialismus in Erinnerung halten.

Bremer Rat und Tat Zentrum für Schwule und Lesben e.V.,

Helmut Koch, Vertreter des Schwulen- und Lesbenzentrums im Bremischen Beirat für vergessene Opfer des NS-Regimes,

Dr. Jörg Hutter, Vertreter des Schwulen- und Lesbenzentrums im Bremischen Beirat für vergessene Opfer des NS-Regimes.

Die Trauerfeier findet statt am Freitag, den 28. März 2003 um 14.00 Uhr in der Kapelle der Luise Schlange Bestattungen, Adolf-Butenandt-Straße 2 in 27580 Bremerhaven.

Statt Blumen bitten wir um eine Spende an das Bremer Rat und Tat Zentrum für Schwule und Lesben, Konto bei der Sparkasse Bremen, Konto-Nr. 1045 4734, BLZ 290 501 01.

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Detective force Bremen orders deportation into a concentration camp

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Report Bremen convict prison after 1945

 

Illustration 1: Custody file from the Celle penitentiary: In pink handwriting the remark "Homo." is found on the folder.

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In pink handwriting the remark "Homo." is found on the folder.

Karl Gorath (alias Karl B.) is the last surviving person in Bremen who can report from first hand about being persecuted by the Nazis for being homosexual. Karl B. survived the concentration camps at Neuengamme, Mauthausen and Auschwitz. He now lives a very secluded life in Bremerhaven. Really, he did not want to give any more interviews. However, he made an exception for Jörg Hutter who is a member of the Gay-Lesbian studies team at the university of Bremen and a prominent gay Green Party politician. The two met at the end of the 80’s and are friends (taz Bremen of June 28th/27th, 1998).

Illustration 2: Prisoner photo of Karl Gorath, taken by the political department of the concentration camp Auschwitz at the arrival on 1 - 06 - 1943.

Illustration 2: Prisoner photo of Karl Gorath,
taken by the political department of the concentration camp Auschwitz at the arrival on 1 - 06 - 1943.

”You’re here again!” A former Pink-Triangle prisoner reports: Karl B.: Gay and Persecuted

Jörg Hutter: Dear Karl, I know you’re 86, and because of that ,first of all I’d like to thank you for once more being prepared to take part in an interview. I am well aware that the memories still weigh heavily on you. This is why I appreciate your doing this very much. You were arrested in 1939. What happened exactly?

Karl B.: A ‚good’ friend of mine denounced me at the Criminal Investigation Branch of the police and one day I received a summons to appear before the police. I was arrested at the police station immediately and transported to Bremen Police headquarters where I was interrogated. The officer threatened me with a loaded pistol. I saw no other way out but to admit the accusations. I was convicted in a Bremen court for same sex fornication, as it was called then, and served this sentence in a prison in Celle.

Illustration 3: Prisoner photo of Karl Gorath, taken by the detective force Bremerhaven after his first arrest 1934.

Illustration 3: Prisoner photo of Karl Gorath,
taken by the detective force Bremerhaven after his first arrest 1934.

So why did you then end up in a concentration camp?

Karl B.: I do not know why I was not released after serving my sentence. Probably, we homosexuals were considered to be dangerous. I was sent to Neuengamme Concentration Camp. In the beginning I had to wear the Pink-Triangle there. Then however I had an incredible piece of luck. In my youth I had graduated from an apprenticeship as male nurse. I was delegated to the sick quarters. This was a huge advantage. I did not have to go out with the daily labour gangs and I received enough food. Then, thanks to the help of my comrades, I was able to take off the Pink triangle and substitute it with a red one.

Most of the time though, you were interned in the main camp at Auschwitz. Why?

Karl B.: The camp leaders at Neuengamme had ordered to let the russian POWs starve. We wanted to stop this. We then tried to smuggle food rations into the Russian camp. When they found out it was “Punishment Transport to Auschwitz”. Obersturmbannführer Bachmeier said goodbye to us with the words “You will never see freedom again!” I was deported to Auschwitz with three other comrades on 11th June 1943.

How were you able to survive Auschwitz?

Karl B.: As soon as we arrived we were sent to the sick quarters area by the prominent prisoners in the camp and were therefore safe from the dangerous labour task forces. I managed to achieve the position of Block elder in Block 3. This privileged position however, did not protect me from the dreaded roll-calls. It was worst of all when prisoners had succeeded in escaping or comrades were to be executed. We had to stand, often for hours on end and in all weathers, in line and this without moving. Numerous people collapsed and died during these roll-calls.

Were there also good times? 

Karl B.: Yes there were. I had two young Polish friends who were allowed to come to my room. The SS though, then tried to stop this so called Pipelei (fraternisation). For this reason a brothel was started which we all had to visit. I only conversed with the prostitutes. Nothing else happened. In the summer of 1989 during our journey together to Poland I found the data of my friends’ death in the Archives of the Auschwitz Memorial. I was totally shaken to see that neither of them had survived Auschwitz. Jews and Poles were brought to the extermination camp at Auschwitz-Birkenau during the year 1944. I could not stop it. I could not help them. Knowing about their deaths weighed on me so heavily that I had to return early from the journey.

Your further path was a real odyssey wasn’t it?

Karl B.: Yes, because I believed the propaganda. The SS guards explained to us just before the liberation of the camp that the Russians were going to kill us all. I preferred to go on transports, all crammed onto open goods wagons, after that. First we went to Mauthausen, later to Melk monastry in the Wachau area. Then we were transported by barge to Ebensee. We were always frightened that they would kill us just before the end of the war. It would have been so easy to drown us in the river. On 8th May 1945 I was released. It nearly didn’t happen. I was ill with dysentery and almost dead. A French doctor pulled me out of a pile of dead bodies and saved my life.

And then?

Karl B.: Then, in 1947 I was sentenced again. By the same Judge. Rabien his name was. He received me in the courtroom with the words: ‘You are here again!’ Then he gave me the highest punishment possible according to the same law as in 1939. My defence lawyer had plead to have the sentence shortened by the time I had been in concentration camps. This too was refused. This meant five years in prison. I served the term in prison to the full. I didn’t want any mercy from this state or from this judicial system.

This was still not the end, was it?

Karl B.: No, because now I really had previous convictions. I got no work for ten years. When I went to the employment exchange they said, “We have nothing for you Herr B.” I finally gained employment in the 60’s. Later, my time in prison and the time I was unemployed was taken off my pension. My petition before the Social Court was smashed because the employment exchanges official expert said in his statement that I had never even tried to find employment. My pension lay under the lowest Social benefit level.

Your efforts to receive damages for being imprisoned in concentration camps was just as unsuccessful?

Karl B.: Yes all my applications were refused. The reason was the previous convictions I had. They always said, it was my own fault. Only in 1989 when the Bremen Hardship Fund was set up I did get a chance. Thanks to the help I got from you and the Action and Advice Centre I get 500 DM (circa € 250) a month on top today.

Is there any advice that you would give to gays and lesbians for the next part of their lives given all your terrible experiences and the recent successes of the right wing DVU (Deutsche Volksunion = German people's union) in local elections?

Karl B.: No, not really. Maybe they should keep awake as the current developments towards betterment can always be reversed.

Copyright  ©  Jörg Hutter. All rights reserved. The artricle published here is protected and may only be used for private purposes. For other intentions, especially for use on Websites, the permission of the author or the publishing organ must be obtained.

We mourn for

D. Karl Gorath (alias Karl B.)

born 12.12.1912, died 18.03.2003

Our friend has died after a life marked by persecution. We will keep his bequest as the victim of the national socialism in memory.

Bremen advice and action center for gays and lesbians,

Helmut Koch, Representative of the gay and lesbian advice and action center in Bremen advisory board for forgotten victims of the national socialist regime

Dr. Jörg Hutter, Representative of the gay and lesbian advice and action center in Bremen advisory board for forgotten victims of the national socialist regime.

The funeral takes place on Friday, March 28th, 2003 at 14.00 hours in the chapel of the Luise Schlange burials, Adolf-Butenandt street 2 in 27580 Bremerhaven.

Instead of flowers we ask for a donation to the Bremen advice and action center for gays and lesbians, account at the Bremen bank "Sparkasse Bremen", acount no. 1045 4734, bank code 290 501 01.

[To a story by John Grube about Bremen and
the Bremen
advice and action center for gays and lesbians]

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Gay Teens hanged in Iran 2005

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