Publikationen der Bremer SchwulLesbischen Studien an der Universität Bremen
Semesterrundbriefe
WerkstattTexteSchemmann, Frank: Ich bin HIV-positiv - Wie schwule Männer Ihre Infektion
verarbeiten, WerkstattText 1, MännerschwarmSkript Verlag Hamburg 1996. Anliegen dieser qualitativ-empirischen
Studie ist es, einige der Deutungsmuster zu beschreiben, mit denen schwule
Männer auf ihre HIV-Infektion reagieren. Schemmann hat narrative Interviews
mit Männern verschiedenen Alters geführt. Ausführlich beschreibt er, wie
die befragten Männer aufgrund ihrer Infektion eine Neuorientierung ihres
weiteren Lebens in Angriff nehmen, wie sie seelischen Stress reduzieren und
Lebensqualität zurückgewinnen. In einem Epilog schildert der
Erziehungswissenschaftler Karl-Oswald Bauer die Lebensphilosophie seines
inzwischen an Aids verstorbenen Freunds Frank Schemmann. Thamm, Andrea: Tabuzonen lesbischer Sexualität, WerkstattText 2, MännerschwarmSkript Verlag Hamburg 1997. Die sexuelle Dimension lesbischer Liebe wird
selten thematisiert. Es könne gar keinen Sex zwischen Frauen geben, sagen die
einen. Andere glauben, lesbischer Sex sei immer schön und selbstverständlich
wunderbar. Mit Tiefeninterviews begibt sich Andrea Thamm auf die Spur einer
ganz anderen Realität. Sie beschreibt, wie sexuelle Kontakte zwischen Frauen
in eine spezifische Dynamik unterdrückter weiblicher Sexualität eingebunden
sind. Die einzelnen Tabuzonen machen dabei Verhältnisse sichtbar, die
lesbischen Sex in einem neuen Licht zeigen. Schledt, Joachim: Die Sozialisation zur schwulen Identität, WerkstattText 3, MännerschwarmSkript Verlag Hamburg 1997. Die homosexuelle Biographie, insbesondere
ihre frühen Phasen, rücken immer mehr ins Interesse der Forschung. Joachim
Schledt stellt fünf Männer vor, die auf je eigene Weise die Probleme des
Coming-outs bewältigt haben. In den Fallstudien wird deutlich, wie sich die
schwule Sozialisation auf die weitere Lebensgeschichte auswirkt. Hieraus
leiten sich Ratschläge für die Praxis ab: für Eltern, Berater und nicht
zuletzt für die Betroffenen selbst. Plötz, Kirsten: Einsame Freundinnnen? Lesbisches Leben während der zwanziger Jahre in der Provinz, WerkstattText 4, MännerschwarmSkript Verlag Hamburg 1999. Die zwanziger Jahre sind Legende. Historisch
eingezwängt zwischen kaiserreich und Nazizeit gelingt ein tiefes Atemholen
und ein Aufleben von Freiheit. Das gilt auch für lesbische Frauen. Die
wenigen Darstellungen und Untersuchungen ihrer Lebensbedingungen, des Alltags
und ihrer Treffpunkte beziehen sich jedoch fast ausschließlich auf Berlin.
Der Rest war einfach 'Provinz'. Themenverwandte Links
Startseite www.joerg-hutter.de
|