Meine Arbeit in der Baudeputation
Als
Nachrücker Mitglied in der Baudeputation
Als
potenzieller Nachrücker bin ich von der Fraktion zunächst in die Baudeputation entsandt worden.
Dieses Gremium kann mit einem parlamentarischen Ausschuss verglichen werden. Es
unterscheidet sich jedoch darin, dass in Bremen hier auch Nichtparlamentarier mitarbeiten
können. Eine grüne
Stimme sieht sich hier allerdings einer rot-schwarzen Phalanx gegenüber, gegen
deren Willen so gut wie nichts durchzusetzen ist. Dies zeigt sich auch bei der
Durchsetzung von Behindertenrechten.
Umfassende
Beteiligungsrechte der Behindertenverbände
Eines
meiner Herzensanliegen in diesem Gremium ist es, den Bremer Behindertenverbänden
ein umfassendes Informations- und Beteiligungsrecht innerhalb der
Planungsverfahren zukommen zu lassen. Denn bislang reißen die Klagen über die
unzureichende Umsetzung behindertengerechter Standards etwa in neuen öffentlichen
und privaten Gebäuden sowie Anlagen im öffentlichen Raum nicht ab. Beste
Beispiele dafür sind das neue Café Alex am Domshof sowie der neue
Bahnhofsvorplatz.
Unser
Ziel ist es, den Behindertenverbänden innerhalb der Baudeputation einen
Gaststatus einzuräumen. Ihnen soll damit die Möglichkeit gegeben werden, ihre
Bedenken und Verbesserungsvorschläge während der gesamten Planungs- und
Bauphase vorzubringen. Der Aufwand für diese Arbeit ist zudem angemessen zu
entschädigen. Nachdem nach langem Ringen ein positives Ergebnis nicht abzusehen
war, gingen wir an die Presse:
Auf
Du und Du mit Mitspracherechten
Langes
Warten
Behindertenvertreter sollen in der
Baudeputation nicht Gast werden
taz bremen vom 28.4.2000
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Der
Grüne Jörg Hutter ist sauer: Am Rande der gestrigen Sitzung der Baudeputation
sei ihm angedeutet worden, dass die CDU nicht bereit sein wird, Vertretern von
Behindertenverbänden einen Gaststatus in der Baudeputation zu gewähren. Zwar könnten
die Grünen-Vertreter zusammen mit der SPD die CDU überstimmen - doch auch hier
soll die Koalitionsräson gelten. "Den Behinderten werden nicht einmal
minimale Beteiligungsmöglichkeiten zugestanden", empört sich Hutter.
Durch die Beteiligung sollen Pannen bei Neubauvorhaben vermieden werden, wie sie
erst jüngst bei dem Bahnhofsvorplatz oder dem Domshofcafe auftraten: Am Domshof
wurden Behindertenaufzüge schlicht vergessen, der Bahnhofsvorplatz ist nach der
aktuellen Umgestaltung ein Horror-Ort für Blinde und Rollstuhlfahrer.
Die
Debatte darüber, ob Behindertenvertreter ein ständiges Gastrecht für die
Sitzungen eingeräumt bekommen, ist schon alt: In der letzten Legislaturperiode
hatte die Deputation eigens eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit dem
Thema beschäftigen sollte - ohne Ergebnis in dieser Frage.
Nach
der Wahl richtete die neue Deputation im Januar 2000 einen nichtständigen
Ausschuss "Beteiligung von Behinderten" ein. Zwar hat die SPD grundsätzlich
nichts gegen den Gaststatus der Behindertenvertreter, eine Empfehlung brachte
der nichtständige Ausschuss bislang aber noch nicht zu Stande. Die vertretene
Bausenatorin Tine Wischer (SPD) erwartet von den Parteien, dass sie sich
untereinander einigen. In Hutters Augen hätte Wischer allerdings auch die Möglichkeit,
den Gaststatus selber durchzusetzen.
Die
Behindertenvertreter fordern das Gastrecht, um schon in der Planungsphase von
Neubauten auf behindertengerechte Gestaltung pochen zu können. Denn bei den
vorgeschriebenen Bürgerbeteiligungen kämen Bau-Kritiker meistens erst so spät
zu Wort, dass die Planung nicht mehr grundsätzlich geändert werden könne.
Zudem hätten die Vertreter gerne auch eine externe Bauberatungsstelle, die
darauf achtet, dass Behindertenbelange in Neubauten auch tatsächlich umgesetzt
werden. In der Sozialdeputation übrigens wird den Behinderten seit der letzten
Legislaturperiode ein Gastrecht eingeräumt. Damalige Sozialsenatorin: Tine
Wischer. cd
Neues
Tätigkeitsfeld
Im
September 2000 bin ich nach Ausscheiden des Abgeordneten Helmut Zachau und
Umorganisation der Fraktion von der Bau- in die Kulturdeputation gewechselt.
Meine dortigen Aktivitäten sind unter dem entsprechenden Link ersichtlich.
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